Beschreibung
Diese Studie widmet sich der Aufarbeitung der «Deutschen Soziologie», die während der 1920er Jahre innerhalb völkisch-nationalistischer Kreise interdisziplinär entwickelt wurde. Der Zugang erfolgt über die biographische Annäherung an einen der Hauptakteure, den Leipziger Soziologen Gunther Ipsen. Sein Werdegang vom Frontkämpfer zum Vordenker der NS-Agrarsoziologie wird vor dem gesellschaftlichen Hintergrund der Weimarer Republik analysiert. Ipsens interdisziplinäre Theoriebildung diente der praktisch-politischen Zielsetzung eines autarken «Großdeutschlands»: Er stellte «ganzheitliche», deutsche Wissenschaft einer «zersetzenden», «westlichen» Empirie gegenüber und legte damit Grundlagen für spätere Pläne zur ethnischen «Neuordnung Europas».
Diese Arbeit wurde 2012 mit dem Förderpreis Agrargeschichte ausgezeichnet.
Autorenportrait
David Hamann studierte an der Universität Bochum sowie der Humboldt-Universität zu Berlin Neuere und Neueste Geschichte und Philosophie. Seit 2010 ist er freiberuflich tfreiberuflich tätig, u. a. für Projekte des Zentrums für Antisemitismusforschung und der Universität Wien. Er promoviert derzeit an der Freien Universität Berlin mit einer Arbeit zu Paul Nathan.