Spannungsfelder: Literatur und Mythos
Beiträge zum 2. Studierendenkongress der Komparatistik, 6. bis 8. Mai 2011, Universität Bonn- Herausgegeben in Zusammenarbeit mit Oliver Renner und Anne Christina Scheuss - Unter Mitwirkung von Jule Böttner, Adina Genglawski, Anna-Felicitas Gessner,
Haller, Andreas J. / Huppertz, Bettina / Lenz, Sonja
Erschienen am
24.05.2012
Beschreibung
Dieser Sammelband präsentiert eine Auswahl der Vorträge, die im Rahmen des 2. Studierendenkongresses der Komparatistik an der Universität Bonn gehalten wurden. Literatur- und Kulturwissenschaften sind ohne das Spannungsfeld Literatur und Mythos nicht denkbar. Mythische Denkmuster sind stets Teil des gesellschaftlichen Bewusstseins und der geführten Diskurse. Dass antike mythische Stoffe in der Literatur- und Kulturgeschichte omnipräsent sind, wird dadurch deutlich, dass immer wieder Motive, Figuren und narrative Muster dieser Stoffe literarisch oder künstlerisch verarbeitet und bis in unsere heutige Zeit hinein rezipiert und erneuert werden. Der Sammelband spiegelt diese Vielfalt der Mythenrezeption sowie die Relevanz des Themas für unterschiedlichste Forschungsdisziplinen wider.
Autorenportrait
Andreas J. Haller hat Vergleichende Literaturwissenschaft, Kunstgeschichte und Philosophie an den Universitäten Konstanz und Bonn studiert. Er promoviert in Bonn zum Thema
. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Kritische Theorie, Mythoskritik, europäische und amerikanische Moderne, künstlerische Avantgarde, Ästhetik der Revolte.
Bettina Huppertz hat in Köln und Neapel Germanistik, Italianistik und Geschichte studiert, sowie in Florenz, Bonn und Prag Deutsch-Italienische Studien. Während ihres Studiums arbeitete sie an der Universität Bonn am Institut für Romanistik. Ihre Masterarbeit in Deutsch-Italienische Studien/Komparatistik behandelt die Inter- und TransmedialitInter- und Transmedialität in zeitgenössischen Theaterinszenierungen mit filmischer Vorlage.
Sonja Lenz studiert Komparatistik, Philosophie und Romanistik/Iberoromanische Philologie an der Universität Bonn. Während ihres Studiums arbeitete sie am Institut für Germanistik, Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft und war Redakteurin der «Kritischen Ausgabe – Zeitschrift für Germanistik und Literatur». Zurzeit schreibt sie an ihrer Abschlussarbeit über das Doppelgängermotiv als erzähltechnisches Instrument in Film und Literatur.
Leseprobe
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Inhalt
Inhalt: Andreas Joachim Haller/Bettina Huppertz/Sonja Lenz: Vorwort – Jenny Piechatzek/Anne Christina Scheuss: Einleitung – Andreas Joachim Haller: Literaturwissenschaft als Mythoskritik – Victoria Weidemann: «Getrieben von jener Sehnsucht nach dem Mythos». Zum Mythosbegriff in den Essays von Paul Valéry und Hermann Broch – Daniela Padularosa: Synästhetisches Gesamtkunstwerk und byzantinisches Christentum. Die Suche nach dem ‘Urbild’ im Werk Hugo Balls – Nathalie Maier: Liebe, Tod und Mythos. Albert Ostermaiers
– Isabell Mandt: Leda und der Schwan im europäischen Sonett. Die Verarbeitung antiker Mythen in modernen Darstellungsformen der Weltliteratur – Daniel Wendt: ‘Vielschnarchender Odysseus’. Überlegungen zum Verhältnis von Mythos und Alltag bei Martial und Juvenal – Anne Christina Scheuss: Mythos Alltag?! Zur (De-)Konstruktion von Mythos und Alltäglichkeit in
und
– Agatha Frischmuth: ‘Nichtstun’ als städtische Rhetorik. Eine Neukonzeption des Flaneurs als urbaner Mythos – Giuliano Lozzi: Der Mythos Rom am Beispiel von Ingeborg Bachmann – Olaf Schulz: Der Mythos Italien als Reiseerlebnis. Reflexionen zu Jean Gionos
als Weg zum persönlichen Glück – Samuel Rusch: Mythos Schweiz. Vernunft am Abgrund? – Sonsoles Aramburu: Mythos Schweiz. Was Empfindsamkeit und Geschmack mit alpiner Landschaft zu tun haben – Yukiko Luginbühl: Transfer des Mythos Schweiz. Das japanische Heidi – Patricia Jäggi: Erosion des Mythos Schweiz. Niklaus Meienberg und der Tod von Ernst S. – Jasmin Wrobel: Zur Funktion des präkolumbischen Mythos in Gloria Anzaldúas
– Nicolas Freund: Mythos Roman. Zur Rezeption der zeitgenössischen Fernsehserie am Beispiel von
– Elena Felicitas Stingl: Le bricolage mythique. Gangsterfiguren in Jean-Luc Godards
– Bärbel Schomers: Wahnsinn als Methode. Lovecraft und der Cthulhu-Mythenzyklus – Patricia Jantschewski: Die griechische Mythologie in ihrer Bedeutung für die Literatur des Schreckens – Anna-Felicitas Gessner: Mythos Fußnote. Das ‘Graphem der Gelehrsamkeit’ in den Romanen Walter Moers’ und Jasper Ffordes – Ursula Ebel: Die vermeintlich spurenlose Eislandschaft als Ort des Mythos und der Reproduktion von ‘männlichem’ Heldentum – Hanna Heinrich: Vom Feindbild zur Identifikationsfigur. Funktionalisierung und Rezeption des Amazonenmythos in der griechischen Antike und der Postmoderne – Sonja Zimmermann: Der Mythos vom Matriarchat in der westlichen Literatur von der Antike bis zur Gegenwart.