Beschreibung
Der zunehmende Bedeutungsverlust traditioneller sozialästhetischer Hierarchien stellt eine zentrale Herausforderung für die Kultursoziologie dar: Resultiert daraus die Erosion sozialer und kultureller Überlegenheitsansprüche oder entstehen stattdessen neue Formen soziokultureller Distinktion? Während die Brüchigkeit der Dichotomie von Hoch- und Popularkultur Gegenstand zahlreicher Untersuchungen ist, widmet sich diese Studie den sozialästhetischen Transformationsprozessen innerhalb der Popularkultur. Anhand umfangreicher Analysen von Diskussionen über Musikgeschmack in Online-Foren zeigt der Autor, wie Musikgeschmack in Zeiten zunehmender Brüchigkeit symbolischer Grenzziehungen als Mittel soziokultureller (Selbst)Verortung sowie als Ressource im Streben nach gesellschaftlicher Superiorität genutzt wird.
Autorenportrait
Michael Parzer, geboren 1978, Studium der Soziologie und Musikwissenschaft an der Universität Wien; seit 2009 Universitätsassistent am Institut für Soziologie an der Universität Wien; Lehre und Forschung zu den Themen Kultur und soziale Ungleichheit.
Inhalt
Inhalt: Musikgeschmack als Mittel sozialer Exklusion – Musikgeschmack als kulturelle Repräsentation – Musikgeschmack als kollektives Handeln – Online-Foren als Datenquelle qualitativer Sozialforschung – Lieblingsmusik(en) in der Popularkultur – Auf der Suche nach dem «guten» Geschmack – Symbolische Grenzüberschreitung im Feld der populären Musik.