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Katholische Aufklärung und Ultramontanismus, Religionspolizey und Kultfreiheit, Volkseigensinn und Volksfrömmigkeitsformierung

Das rheinische Wallfahrtswesen von 1826 bis 1870- Teil 2: Die staatliche Wallfahrtspolizey im nördlichen Rheinland

Kühne, Hartmut
Erschienen am 08.07.2011
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783631607688
Sprache: Deutsch
Umfang: 354
Format (T/L/B): 21.0 x 14.0 cm
Einband: Gebunden

Beschreibung

Nachdem der Kölner Erzbischof Spiegel 1826 alle mehrtägigen und überdiözesanen Wallfahrtszüge verboten hatte, half der preußische Staat unter Polizeieinsatz bei der Durchsetzung des kirchlichen Wallfahrtsverbots im Nordrheinland. Diese staatliche Exekutivassistenz trug dazu bei, dass die großen feierlichen Wallfahrtsprozessionen mit Insignien und Priesterbegleitung weitgehend zum Erliegen kamen. Als Erzbischof Droste-Vischering 1837 Wallfahrten auf Antrag wieder gestattete, duldete der Staat die sofort zunehmenden Wallfahrten stillschweigend, kehrte dann aber nach der Inhaftierung des Erzbischofs im Einverständnis mit seinem die Amtsgeschäfte weiterführenden Generalvikar 1838 im Prinzip wieder zur früheren Politik der Wallfahrtsrepression im Bündnis mit der Kirche zurück. Wegen der durch den Kölner Kirchenstreit ausgelösten Unruhe in der katholischen Bevölkerung und aus Sorge um die Popularität der preußischen Herrschaft am Rhein veranlasste der Kultusminister, dass die – im Ganzen wenig flächendeckende und energische – Amtshilfe des Staates bis 1839/40 faktisch eingestellt wurde. 1842 stimmte der Staat auf Bitte des neuen Erzbischofs Geissel anlässlich des Kevelaerer Wallfahrtsjubiläums auch der Aufhebung des kirchlichen Wallfahrtsboykotts und der Wiederverkirchlichung des Wallfahrtskults zu.

Autorenportrait

Volker Speth, 1955 geboren und in der Nähe von Köln lebend, ist Bibliothekar und promovierter Historiker.

Rezension

«Volker Speth hat eine für weitere Untersuchungen der Frömmigkeitsgeschichte und des Staat-Kirche-Verhältnisses im 19. Jahrhundert wichtige Studie mit einem wertvollen Quellenbestand vorgelegt.» (Joachim Schmiedl, Schweizerische Zeitschrift für Religions- und Kulturgeschichte 106, 2012)

Inhalt

Inhalt: Einleitung mit einer Klärung des Polizeybegriffs – Geschichte der Wallfahrtspolizey mit einem Exkurs über die Haltung des Staates zur Trierer Heilig-Rock-Wallfahrt von 1844 – Regelungsmaterien und Handlungsfelder der Wallfahrts- und Prozessionspolizey (ausländische Wallfahrtszüge, Störungen des evangelischen Gottesdienstes durch vorbeiziehende Wallfahrtszüge und Prozessionen; Läuterung des Prozessionswesens insbesondere von Elementen des Schützenwesens, nichtherkömmliche Prozessionen, Begleitung von Prozessionen durch Militäreskorten und Bürgergarden, Devotionsbezeugung gegenüber Sakramentsprozessionen durch Hutabnahme) – Gesamtbilanz. Inhaltsverzeichnis

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