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Verfremdung des Vertrauten

Zur literarischen Ethnografie der ‘Bundesdeutschen’ im Werk Gisela Elsners

Erschienen am 14.12.2009
CHF 79,65
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783631597323
Sprache: Deutsch
Format (T/L/B): 21.0 x 14.0 cm
Einband: Gebunden

Beschreibung

Diese Arbeit untersucht sowohl die spezifische Schreibweise Gisela Elsners als auch die Bedeutung der Autorin für die deutschsprachige Literatur nach 1945. Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass in den Texten Elsners die Wirklichkeit in der Bundesrepublik der 1960er bis 1980er Jahre durch Hypertrophierungen, Verschiebungen und Verzerrungen so zur Darstellung gebracht wird, als handele es sich um etwas Fremdes. Durch diesen quasi-ethnografischen Beschreibungsgestus erscheinen Familie als Institution der Deformierung, Alltag als bedrohlicher Ausnahmezustand und das Verhältnis der Geschlechter als von beiden Parteien rücksichtslos geführter Machtkampf. Darüber hinaus werden in den Romanen und Erzählungen stets die Durchdringungen kapitalistischer und faschistoider Denkweisen im vertraut geglaubten Verhalten des Groß- und Bildungsbürgertums deutlich gemacht. Neben den von Elsner genutzten satirischen und grotesken Schreibweisen beleuchtet die Arbeit auch die Berührungspunkte zu literarischen Vorbildern und Zeitgenoss(inn)en wie Franz Kafka und Elfriede Jelinek. Am Ende bleibt zu überlegen, ob nicht die randständige Position von Elsners Werk innerhalb der Literaturgeschichte einer Korrektur bedarf.

Autorenportrait

Der Autor: Carsten Mindt, geboren 1973 in Heidelberg, studierte Germanistik und Biologie an der Universität Heidelberg. Von 1998 bis 2000 absolvierte er das Referendariat für Lehramt an Gymnasien in Stuttgart und arbeitete von 2001 bis 2006 als Dozent für Deutsch als Fremdsprache in Hamburg. Seit 2005 unterrichtet er als Lehrer für Deutsch und Biologie an einem niedersächsischen Gymnasium.

Inhalt

Inhaltsverzeichnis

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