Das Problem der Treuepflichten der Vorstandsmitglieder einer Aktiengesellschaft ist alt, aber noch keineswegs ausdiskutiert oder gar gelöst. Die Existenz solcher Pflichten wird als ebenso selbstverständlich angesehen, wie es in der Vergangenheit hingenommen wurde, dass sich daraus nur selten rechtliche Konsequenzen ableiten ließen. In den letzten Jahren hat die Problematik allerdings deutlich an Interesse gewonnen. Corporate Governance Kodex, das Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) und das Transparenz- und Publizitätsgesetz signalisieren Interessen des Gesetzgebers wie der betroffenen Praxis an der Problematik. Ziel dieser Untersuchung ist es, im Vergleich mit dem U.S.-amerikanischen Recht die Treuepflicht der Vorstandsmitglieder einer Aktiengesellschaft herauszuarbeiten und in ihren Konsequenzen am Beispiel des Tatbestands der Bestechlichkeit zu konkretisieren. Nach einem Aufriss des tatsächlichen Befundes der Bestechlichkeit von Vorstandsmitgliedern werden im ersten Teil Grundlagen und Inhalte der Treuepflicht vorgestellt. Darauf aufbauend wird im zweiten Teil untersucht, welche rechtlichen Konsequenzen sich aus der Schmiergeldannahme durch Vorstandsmitglieder ergeben.

Der Autor: Christian Schmitt, Jahrgang 1971, studierte von 1992 bis 1996 Rechtswissenschaften an der Universität Augsburg. Danach war er Rechtsreferendar beim Freistaat Bayern. Von 1999 bis 2003 war er als wissenschaftlicher Assistent an der Juristischen Fakultät der Universität Augsburg tätig. Promotion 2003. Der Autor arbeitet als Rechtsanwalt in München.