Beschreibung
Bei dieser Auseinandersetzung des 7. Jahrhunderts handelt es sich um einen wichtigen Abschnitt der Theologiegeschichte, der weitgehend noch bis heute in seinem eigentlichen Anliegen verkannt wird. In ihm wurde nämlich der berechtigte Versuch unternommen, einen Beitrag zur Frage nach der Bedeutung des biblischen Jesus für den christlichen Glauben zu leisten, der über die im 5. und 6. Jahrhundert auf der Grundlage der griechischen Naturenlehre erreichten christologischen Beschlüsse hinausführen sollte. Mehr als jede der vorhergehenden theologischen Auseinandersetzungen beeinflußte dieser Streit aber auch die byzantinische und römische Kirchenpolitik und bestimmte darüber hinaus in erheblichem Maße die byzantinische Innenpolitik in einer Zeit dramatischer außenpolitischer Bedrohungen des byzantinischen Mittelmeerraumes.
Auf eine Einführung in die Problem- und Forschungslage folgt zum einen die Erfassung und kritische Durchleuchtung des sehr problematischen Quellenbestandes und zum anderen eine Untersuchung der Viten und geistigen Hintergründe der Hauptakteure des Streites. Beides bildet die Grundvoraussetzung für eine zutreffende Gesamtwürdigung der Auseinandersetzung.
Autorenportrait
Der Autor: Friedhelm Winkelmann, geboren 1929 in Landsberg/Oberschlesien, Professor emeritus, lehrte Kirchengeschichte an den Universitäten Rostock, Heidelberg und Tübingen und ist Projektleiter der «Prosopographie der mittelbyzantinischen Zeit» an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Berlin. Er publizierte zahlreiche Editionen, Monographien und Untersuchungen zur Kirchengeschichte und zur Byzantinistik.