Beschreibung
Ein gerade aus dem Gefängnis Entlassener, früher erfolgreicher Tennisspieler, sucht den Ort auf, an dem sein Verbrechen geschah: das Operncafé. Erkennt man ihn noch? Die Frau, die sich zu ihm setzt, erinnert sich seiner jedenfalls nicht; sie sieht nur einen Mann, der das Lieben verlernt hat, das fällt in ihr Ressort. Sie stellt ihm Fragen, schon wird es intim, der Frau ist das geläufig. Eigentlich wollte sie ein Gutachten schreiben, auf dem Tisch liegt ihre Aktentasche - Geschenk jenes Mannes, den es immer noch gibt, auch wenn der Entlassene an diesem Tag inständig hofft, er möge nicht existieren. Bodo Kirchhoffs Novelle ist die Momentaufnahme eines Stadtlebens und zweier Menschen, und sie wirft ein Licht auf unsere leichte Zeit voller riskanter Wünsche.
Autorenportrait
Bodo Kirchhoff, 1948 geboren, lebt in Frankfurt am Main und am Gardasee. Er hat viele renommierte Preise gewonnen, u.a. den Kritikerpreis für Literatur, den Preis der LiteraTourNord und die Carl-Zuckmayer-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz. Zuletzt erschienen in der Frankfurter Verlagsanstalt "Schundroman" (2002), "Wo das Meer beginnt" (2004), "Der Sommer nach dem Jahrhundertsommer" (2005), "Die kleine Garbo" (2006), "Der Prinzipal" (2007), "Eros und Asche" (2007) und zuletzt sein Roman "Die Liebe in groben Zügen", nominiert für deutschen Buchpreis.