Beschreibung
"Sobald ein Text von ihm gedruckt war, vernichtete Schiller meist die Manuskriptseiten. Doch die Blätter, auf denen er neben-, unter- oder hintereinander, immer wieder neu ansetzend, Handlungen strukturiert, Alternativen notiert, Dialogsplitter entworfen, Szenerien konturiert hat, hob er auf - einige sogar jahrelang. Auf ihnen wird lesbar, womit der Dichter, der Historiker, der Ästhetiker nicht fertig wurde. Es sind die dramatischen Fragmente, in denen das Ungelöste hervortritt. Als materialisierten sich in den Stofffetzen und Formtrümmern die Überreste der Revolution - offene Fragen, bürgerliche Traumata, die sich nicht abschütteln ließen. Der Band enthält auch Schillers letztes Drama: den Demetrius. In einer Liste mit Argumenten gegen ein Demetrius-Drama hat Schiller u. a. notiert: 'die Größe und der Umfang, daß es kaum zu übersehen'. Für das Stück aber spreche: 'daß es ganz Handlung ist'; 'die Größe des Vorwurfs und des Ziels'. Das wollte der bürgerliche Dichter, bis zum Schluß: endlich das Größte, das Monumentalste, das Nie-Dagewesene schaffen, das Bunte, Grelle, Unbekannte präsentieren, die Weltgeschichte auf die Bretter zwingen. Die vorliegende Ausgabe bietet die jeweils letzte Stufe der Texte Schillers in der Orthographie der Handschritten und erschließt sie durch einen ausführlichen Kommentar."
Autorenportrait
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