Beschreibung
'Keyserling versteht einen Sommerabend so zu beschreiben, dass man während seines Glühens und Verdämmerns das Gefühl des ganzen Lebens hat.' - Was Hermann Hesse über Keyserlings Prosa schreibt, gilt für die beiden hier versammelten Texte in besonderem Maße, die wahre Meisterwerke atmosphärischer Naturbeschreibungen sind. Zugleich aber sind diese Texte - und das macht sie so beunruhigend modern - auch Meisterwerke einer sprachkritischen Ironie, die sich gegen unsere hohlen Sommerklischees richtet. 'Mondschein und Meer, Meer und Mondschein, sagte er und wiegte sacht den Kopf, da kann man gefühlvoll werden. Das Meer macht immer Eindruck. Die Unendlichkeit ist eben die Unendlichkeit, nicht wahr.' Mit dem Werkbeitrag aus Kindlers Literatur Lexikon. Mit Daten zu Leben und Werk, exklusiv verfasst von der Redaktion der Zeitschrift für Literatur TEXT + KRITIK.
Autorenportrait
Eduard Graf von Kayserling wurde am 18.5.1855 geboren und stammte aus einer alteingesessenen baltischen Adelsfamilie.Er begann, Jura, Philosophie und Kunstgeschichte zu studieren, doch wurde aufgrund einer angeblichen Unkorrektheit vom Studium ausgeschlossen und von der Gesellschaft geächtet.Von ihm stammen neben den Novellensammlungen Schwüle Tage und Bunte Herzen auch Romane wie Fräulein Rosa Herz und Wellen sowie das Drama Die schwarze Flasche.Kayserling starb am 28.9.1918 in München.