Beschreibung
Vom Scheitern der Demokratie nach 1918Am Ende des Ersten Weltkriegs schien sich in ganz Europa die Demokratie als Staatsform durchgesetzt zu haben. Doch die neuen Systeme hatten keinen Bestand: Die Machtübernahme des Faschismus in Italien (1922) und der Untergang der Weimarer Republik durch die Machtergreifung« des Nationalsozialismus in Deutschland (1933) stellten nur die spektakulärsten Beispiele für den Kollaps parlamentarischer Regierungsformen dar. So existierte in Mittel- und Osteuropa kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs mit der Tschechoslowakei nur noch ein einziger demokratischer Staat!Boris Barth untersucht die tieferen Ursachen, die zum Niedergang der europäischen Demokratien in der Zwischenkriegszeit führten. Seine Darstellung folgt dabei nicht den Nationalgeschichten einzelner Länder, sondern ist problemorientiert angelegt und umfasst alle wichtigen Themenfelder der Zwischenkriegszeit vom Versailler Vertrag über den Revisionismus und die Gewalterfahrungen des Ersten Weltkriegs bis hin zur Weltwirtschaftskrise.
Autorenportrait
Boris Barth ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Konstanz.
Leseprobe
1. Einführung1.1 Demokratisierung und Parlamentarisierung im 19. JahrhundertDie "Volksherrschaft" hat eine lange und komplizierte Vorgeschichte. Den einen Weg zum demokratischen bzw. parlamentarischen Staat hat es niemals gegeben. Gewundene, keineswegs zielgerichtete und oft widersprüchliche Entwicklungslinien führten seit dem späten 18. Jahrhundert zum Entstehen einer neuartigen Regierungsform.1 Für diese gab es keine Vorbilder. Bei den Diskussionen um die US-amerikanische Verfassung orientierten sich einige Intellektuelle, die in den einflussreichen Federalist Papers publizierten, zwar an den antiken Vorbildern Athen und an der römischen Republik, mussten aber schnell einsehen, dass diese Modelle für den Aufbau eines modernen Staatswesens nur wenig geeignet waren.2 Noch vor dem Ersten Weltkrieg stellte die Staatsform der Demokratie, global betrachtet, die große Ausnahme dar, auch wenn in zahlreichen europäischen Staaten klare Tendenzen bestanden, das Wahlrecht auf immer größere Gruppen auszuweiten und die Macht der Parlamente zu stärken.Zwar beschäftigt sich dieses Buch vor allem mit dem Scheitern von europäischen Demokratien in der sogenannten Zwischenkriegszeit, also den Jahren zwischen 1918/19 und 1938/39. Doch ist ein Rückgriff auf die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg notwendig, um grundlegende Probleme und Konfliktlinien zu verstehen, die nach 1918 wirksam wurden. In größerer Perspektive ist das 19. Jahrhundert durch mehrere Entwicklungen gekennzeichnet, die sich teilweise gegenseitig bedingten, teilweise auch einander ausschlossen. Fünf dieser Trends sollen kurz herausgegriffen werden.Erstens lässt sich das 19. Jahrhundert als ein Jahrhundert der konstitutionellen Monarchien beschreiben. Von ganz wenigen Ausnahmen wie den USA, dem republikanischen Frankreich, der Schweiz und der kurzlebigen Republik in Haiti abgesehen war die Monarchie weltweit die vorherrschende Staatsform. Selbst das vergleichsweise demokratische Norwegen führte unmittelbar nach seiner Unabhängigkeit von Schweden im Jahre 1905 eine Monarchie ein, obwohl in dem Land tief verwurzelte parlamentarische Strukturen bestanden. Die überwiegende Mehrheit der männlichen Bevölkerung votierte in einer freien Volksabstimmung dafür, ein Königshaus zu importieren, das sich aber auf repräsentative Aufgaben beschränken sollte und dessen Macht stark eingeschränkt war.Absolute Monarchien, in denen die Macht unbeschränkt von einem Herrscher ausgeübt wurde, waren im späten 19. Jahrhundert in Europa die Ausnahme von der Regel. Theoretisch bestanden derartige Verhältnisse im zaristischen Russland vor 1905 und im Osmanischen Reich vor 1908/09 - sieht man einmal von der kurzen konstitutionellen Periode nach der Niederlage im Krieg gegen Russland ab. Allerdings bestanden auch hier Einschränkungen, denn in beiden Staaten existierte eine starke Bürokratie, die machtbewusst und in der Lage war, eigenständige Interessen zu vertreten und durchzusetzen. Den Regelfall bildete die konstitutionelle Monarchie, in der der Herrscher zwar eine starke politische Stellung haben konnte, seine Macht zugleich aber durch eine Verfassung und ein Parlament eingeschränkt wurde. Parlamentarische Monarchien, in denen die Funktion des Königs eine rein repräsentative war, waren vor 1914 in Europa eine große Ausnahme - die Fälle Großbritanniens nach der dritten Wahlrechtsreform oder von Norwegen nach 1905 sind untypisch.Zweitens finden sich in fast allen europäischen Staaten Tendenzen, die unübersehbar die Partizipation größerer Bevölkerungsschichten an der Politik begünstigten. Bedingt durch eine Vielzahl von Faktoren wie Industrialisierung, Urbanisierung, Bevölkerungswachstum, Steigerung des allgemeinen Wohlstandes oder Organisation von Interessengruppen, stieg seit der Mitte des 19. Jahrhunderts die Teilnahme immer breiterer Schichten der Bevölkerung an der Politik steil an. Neu entstehende soziale Gruppen meldeten mehr oder weniger lautstark Ansprüche darauf an, an relevanten Entscheidungen beteiligt zu werden. Revolutionäre Erschütterungen wie 1848/49 in West- und Mitteleuropa oder 1905 in Russland waren insgesamt die Ausnahme, vielmehr reagierten die herrschenden Eliten meistens damit, rechtzeitig eine vorsichtige Öffnung des Zuganges zur Macht zuzulassen. Fast immer handelten sie systemkonform, wobei die bestehenden Strukturen zwar reformiert, aber nicht grundsätzlich infrage gestellt wurden. Beispiele hierfür sind die erste Wahlrechtsreform in Großbritannien von 1832, die zweite, konservative Reform des Wahlrechts unter Disraeli von 1867 oder auch die ebenfalls konservative Bismarck'sche Verfassung, die zwar das eindeutige Übergewicht des autoritären Staates sicherte, zugleich aber im Wahlrecht erhebliche Zugeständnisse machte. Allerdings ist das Wahlrecht nur bedingt ein geeigneter Indikator, um politische Partizipation zu messen. Mit gutem Grund lässt sich beispielsweise annehmen, dass die Mobilisierung der Bevölkerung im vorpolitischen Raum im autoritären Deutschen Reich höher war als im parlamentarischen Großbritannien. Hierfür waren verantwortlich die große Zahl von organisierten Interessengruppen in der Wirtschaft, Gewerkschaften, Parteien wie die Sozialdemokraten und die Zentrumspartei, die schon früh durchorganisierte Apparate schufen, ein stark politisiertes Vereinswesen oder die zeitweise ebenfalls hochgradig politisierten Kirchen. Auch war das deutsche Parteiensystem sehr viel straffer organisiert und strukturiert als das französische der Dritten Republik, in der sich moderne Parteistrukturen erst etwa ab der Jahrhundertwende formierten. Diese gesteigerte Massenpartizipation im gesamten Europa hing sehr häufig mit der jeweiligen Nationsbildung zusammen, ein Aspekt, der ausführlich thematisiert werden wird.Gesellschaftlich bedeutsamer als das formale Wahlrecht war drittens stets die Schaffung von Institutionen, die in der Lage waren, die wachsende Zahl von politisch aktiv Partizipierenden einzubinden bzw. Konflikte zu kanalisieren. An erster Stelle sind die Parlamente zu nennen, die häufig auf Adelsversammlungen des Spätmittelalters oder der Frühen Neuzeit zurückgingen und denen es in unterschiedlichem Maße gelungen war, dem jeweiligen Königshaus klar definierte Rechte abzutrotzen. England bzw. Großbritannien stellte hier das Musterbeispiel dar, doch fanden sich vergleichbare Entwicklungen auch in den Niederlanden, in Schweden oder vor allem in Polen vor den Teilungen. Vom Ende der Französischen Revolution bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges bestanden drei der zentralen politischen Fragen in Europa darin, ob und nach welchen Kriterien Parlamente gebildet werden sollten (sofern sie nicht bereits bestanden), wie sich die Rechte des jeweiligen Parlamentes gegenüber dem Herrscherhaus bzw. der jeweiligen Regierung definierten und nach welchen Auswahlmodi und von wem das Parlament besetzt wurde. Weitere Probleme blieben häufig ungelöst, bzw. waren Gegenstand scharfer gesellschaftlicher Kontroversen. Hierzu gehörte die Frage, inwieweit eine Regierung dem jeweiligen Parlament verantwortlich war, ob und in welcher Form eine Regierung oder ein Staatsoberhaupt abgesetzt werden konnte und wer letztlich die Entscheidung über Krieg und Frieden traf.Ein wichtiger vierter Aspekt betraf die Fähigkeit von Staaten, gesellschaftliche Konflikte zu verrechtlichen, ein Vorgang, der in Europa weit in die Staatsbildungsprozesse der Frühen Neuzeit zurückreichte. Dieser Prozess korrespondierte mit dem Errichten einer Bürokratie, die sich nicht an der Staatsform, sondern an der Staatsräson orientierte, wie diese auch immer definiert wurde. Die Schaffung eines Rechtsstaates, wie autoritär oder monarchisch er in der Praxis auch gestaltet wurde, ging fast immer der Etablierung von parlamentarischen Systemen voraus. Für die Bevölkerung nachvollziehbare Konfliktregelungen durch eine zumindest nach außen interessenfreie Bürokratie war wiederum eine Voraussetzung dafür, dass ein Staat gegenüber seiner Bevölkerung Legitimität erwerben und im Zweifelsfall einfordern konnte. Entscheidend für das 19. Jahrhundert war dabei der Umstand, dass diese Legitimität unabhängig von der Staatsform war: Sie konnte in autoritären Monarchien wie Preußen genauso vorhanden sein wie im parlamentarischen Frankreich; sie war ferner unabhängig von der Frage, ob ein Staat eine Nation oder ein Imperium repräsentierte.Fünftens war in weiten Teilen Europas nicht der Nationalstaat, sondern das Imperium die vorherrschende Regierungsform. Dieser Umstand ist deshalb wichtig, weil die Schaffung republikanischer oder demokratischer Strukturen im nationalstaatlichen Kontext sehr viel einfacher war als im imperialen. Das zaristische Russland, Österreich bzw. Österreich-Ungarn und das Osmanische Reich waren multinationale und multireligiöse Gebilde, die ursprünglich durch Gewalt geschaffen worden waren. Wie dargelegt werden wird, trifft der Begriff der "Minderheiten" nicht die imperiale Realität des 19. Jahrhunderts, weil theoretisch alle Mitglieder des Staatsverbandes in sämtlichen gesellschaftlichen Spielarten der Privilegierung oder Unterordnung agieren konnten, und die meist sprachlich oder religiös definierte Oberschicht selbst eine "Minderheit" war. Innerhalb der imperialen Strukturen war ein hoher Grad von regionaler oder lokaler Selbstverwaltung möglich. Eine vollständige Demokratisierung dieser Imperien wäre aber unmöglich gewesen, weil der stark wachsende Nationalismus seit der Mitte des 19. Jahrhunderts eine Sprengkraft besaß, die diese Gebilde zerstört hätte.Aus der Rückschau ist vor allem gegen Ende des 19. Jahrhunderts dennoch ein langfristiger Trend hin zu parlamentarischen Regierungsformen deutlich zu erkennen. Unübersehbar bestand im 19. Jahrhundert in ganz Europa ein Trend, Verfassungen einzusetzen, die die Macht der Monarchie einschränkten. Interessengruppen organisierten sich in politischen Parteien, die wiederum in wachsendem Maße parlamentarisch tätig wurden. Eine weitere wichtige Voraussetzung hierfür war der enorme ökonomische Aufschwung in Europa, der untrennbar mit der Industrialisierung verbunden war. Trotz der massiven Probleme, die sich beispielsweise aus der sozialen Ungleichheit ergaben, sorgten der rapide technische Fortschritt und das steigende Volkseinkommen beispielsweise in Großbritannien und im Deutschen Reich dafür, dass die gesellschaftlichen Verteilungskämpfe beherrschbar blieben. Die industriellen Metropolen profitierten vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges erheblich von der scheinbar unaufhaltsamen Welle der ökonomischen Globalisierung.Idealtypisch entstanden Demokratien weitgehend unabhängig voneinander in vier unterschiedlichen Kontexten.3 An erster Stelle sind europäische, meist protestantische Siedlergesellschaften zu nennen, in denen die Staatlichkeit nur schwach ausgeprägt war. Die USA stellten hier das wichtigste Beispiel dar, doch tendenziell ähnliche Entwicklungen fanden sich auch in den britischen Dominions Australien, Neuseeland, Kanada oder Südafrika. Weil etablierte Aristokratien fehlten, entwickelten sich egalitäre Vorstellungen im Kontext von Pioniergesellschaften. Demokratisierung, also die Partizipation von großen Teilen der Bevölkerung an den politischen Entscheidungsprozessen, ging hier der Formierung von staatlichen Institutionen und Machtinstrumenten (Armee, flächendeckende Finanzbehörden und andere bürokratische Apparate) oft voraus: Diese wurden erst später gebildet, wenn ihre Existenz als unabdingbar für den Fortbestand von Staat oder Gesellschaft angesehen wurde. Zugleich war allen diesen Demokratien aber ein starker Trend zur rassistischen Abgrenzung sowohl gegenüber der indigenen Bevölkerung als auch gegenüber Gruppen von Einwanderern gemeinsam. In diesen Demokratien bestanden sehr klare Vorstellungen von Exklusion und Inklusion.Modellhaft für den zweiten Fall, der als evolutionäres Modell bezeichnet werden kann, steht Großbritannien. Im Gegensatz zu den Siedlerdemokratien wurden funktionsfähige und durchsetzungsfähige Institutionen geschaffen, lange bevor es zur Partizipation größerer Bevölkerungsschichten am politischen Entscheidungsprozess kam, bzw. sie von irgendeinem Mitglied der herrschenden Eliten angestrebt wurde. Die Institution des Parlamentes, das sich infolge von Auseinandersetzungen mit dem Königtum herausbildete, wurde zunächst vom Adel dominiert, wobei seine Formierung weit in das Spätmittelalter mit der Magna Charta, vor allem aber auf Cromwells frühneuzeitliche Militärdiktatur zurückging. Im 19. Jahrhundert war dann entscheidend, dass sich diese Institutionen, die in ganz anderen Kontexten entstanden waren, als stabil und elastisch genug erwiesen, um immer breiteren Bevölkerungsschichten die aktive und passive Teilnahme am politischen Leben zu ermöglichen. In einem gleitenden, evolutionären Übergang wurde ein ganz neues Verhältnis zwischen Staat und Individuum institutionalisiert. Weitere Beispiele für eine derartige evolutionäre Entwicklung finden sich in den Niederlanden.Der dritte Fall der Eidgenossenschaft bzw. der Schweiz kann in diesem Kontext vernachlässigt werden. Aus unterschiedlichen Gründen wurde dieses Land mit seiner komplizierten direkten Demokratie niemals zum Modell für andere Gesellschaften und blieb weltweit ein Sonderfall. Kennzeichnend für die Schweiz war ferner, dass die Zentralregierung gegenüber den Regionen nur über eine sehr begrenzte Autorität verfügte und überfällige Reformen, wie etwa die Einführung des Frauenwahlrechtes, lange auf massiven, hinhaltenden Widerstand der "demokratischen" konservativen Mehrheit der Bevölkerung stießen.Viertens entstanden moderne staatliche Institutionen im revolutionären Frankreich, zu erkennen an Faktoren wie einheitlichem Territorium, Staatsvolk und zentralistischer Durchsetzung von Herrschaft. Einher ging dies mit massenhafter Teilhabe an der Politik als Folge eines gewaltsamen Umsturzes des Ancien Régime, dessen staatliche Strukturen größtenteils zerstört und durch neue Formen von Regierungen ersetzt wurden. Trotz demokratisierender Tendenzen in den Revolutionen von 1789, 1830 und 1848 folgte daraus mittelfristig aber nicht die Volksherrschaft im modernen Sinne, sondern unterschiedliche Diktaturen, die sich auf plebiszitäre Elemente stützten. Die nach der Niederlage von 1871 neu errichtete Dritte Republik erwies sich anfangs als schwach, und mehrere Jahre lang bestand die Gefahr einer neuartigen Form von Diktatur. Zwischen 1886 und 1889 sammelte sich in Frankreich eine radikale Bewegung um den militanten antideutschen Nationalisten General Georges Boulanger, der ein populistisches Führertum anstrebte, das auf Massenagitation und Propaganda basierte. Nach großen Erfolgen wurde die Bewegung 1889 jedoch verboten und zerfiel schnell. Im 19. Jahrhundert schwankte die französische Politik zwischen parlamentarischen und monarchisch-diktatorischen Spielarten, bis sich die republikanische Staatsform nach der "Dreyfus-Affäre" stabilisierte.Kaum ein Historiker wird heute noch ernsthaft die Sonderwegthese vertreten, die eine Kontinuitätslinie vom Kaiserreich bis zum Nationalsozialismus behauptet hat. Dennoch ist neben diesen vier Modellen der Fall des Deutschen Reiches vor 1914 schwierig zu beurteilen. Kritisiert worden ist, dass deutsche Historiker viel zu lange auf das Westminster-Modell als einzigen Pfad hin zur Demokratisierung fixiert gewesen seien, obwohl es zahlreiche alternative Entwicklungen in anderen Ländern gegeben habe. Zudem sei es ein Fehler, im Falle von Demokratisierung mit einem "Alles-oder-nichts"-Modell zu arbeiten, sonst dürften auch die Reformen von 1832 und 1867 in Großbritannien nicht als Schritte hin zur Demokratie betrachtet werden. Anders als in Großbritannien konnte sich der deutsche liberale Nationalismus nicht auf bereits bestehende Institutionen beziehen, so dass die Kategorie des "Volkes" einen ganz anderen Stellenwert als in England erhielt. Auch wenn der neu formierte Reichstag nach 1871 formal keinen Einfluss auf die Regierungsbildung besaß, bestand dennoch ein hoher informeller Rechtfertigungsdruck. Nach 1890 konnten sich Minister, die das Vertrauen des Reichstages verloren hatten, kaum halten. Auch andere Indikatoren zeigen, dass der Reichstag über erheblichen Einfluss verfügte, der in einigen Bereichen über denjenigen der Parlamente in Großbritannien hinausging.4 Kurz vor dem Ersten Weltkrieg stimmte die deutsche Verfassungsrealität kaum noch mit der autoritären Verfassungstheorie überein. Allerdings bestanden daneben auch starke anti-demokratische Bollwerke, die sich dem Einfluss des Parlamentes fast vollständig entzogen. An erster Stelle ist hier die Armee zu nennen, die einen Staat im Staate bildete und jede Unterordnung strikt ablehnte. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges war die Situation in der Frage einer weiteren Demokratisierung des Deutschen Reiches offen, und es handelt sich um ein kontrovers diskutiertes Forschungsproblem, ob weiter gehende Chancen für eine "schleichende" Parlamentarisierung bestanden hätten1.2 Die antiparlamentarische Herausforderung nach 1918Während des Großen Krieges bildeten sich in Europa zwei Tendenzen, die sich konträr gegenüberstanden. Einerseits war in allen Staaten, die am Krieg teilnahmen, eine Stärkung der Exekutive unvermeidlich. Dies ging meist mit einer erheblichen Zunahme des Einflusses des Militärs einher, das über den Ausnahmezustand hinaus auch über rein zivile Maßnahmen zumindest mitentschied. Andererseits aber wurde die Stärkung autoritärer Regierungsstile von einer wachsenden Massenmobilisierung und Massenpolitisierung begleitet. Die autoritär regierten politischen Systeme konnten den wachsenden Wunsch nach Massenpartizipation dabei nur unzureichend auffangen. Hier markiert das Jahr 1917 eine klare Zäsur. Selbst im neutralen Schweden führte der wirtschaftliche Druck dazu, dass ein neues Ministerium im September und Oktober 1917 einen erheblichen Schritt hin zur Etablierung einer parlamentarischen Demokratie ging.5 Nach den Soldatenmeutereien am Chemin des Dâmes wurden innenpolitische Reformen in Frankreich unumgänglich. Schließlich meldete der deutsche Reichstag in seiner Friedensresolution unübersehbar Forderungen nach weitgehenden Rechten an: Im Interfraktionellen Ausschuss formierte sich der Kern der späteren Weimarer Koalition. Nach dem Ende des Krieges setzte sich - oft nach einer kurzen revolutionären Zwischenphase - fast überall in Europa die demokratische bzw. parlamentarische Staatsform durch. Allerdings war diese Periode meistens nur von kurzer Dauer.Die Tabelle 1 ist durchaus unvollständig - so ist umstritten, ob in einigen Fällen noch von stark eingeschränkten, autokratischen Demokratien oder schon von diktatorischen Staaten zu sprechen ist. Häufig wurde die bestehende demokratische Verfassung nicht formell außer Kraft gesetzt, sondern die Diktatur nur als ein vorübergehendes Übergangsstadium zur "Rettung des Staates" propagiert. Auch wenn die jeweiligen Gründe für das Scheitern der Demokratien in den oben genannten europäischen Ländern sehr unterschiedlich waren, kann doch das gehäufte Auftreten von Militärregimen, Königsdiktaturen, autoritären Staaten, Diktaturen und faschistischen Systemen in den 1920er- und 1930er-Jahren kein Zufall sein. Offensichtlich gelang es in vielen der europäischen Staaten nicht, die parlamentarischen Demokratien, die nach dem Ende des Ersten Weltkrieges neu eingeführt oder erweitert worden waren, zu stabilisieren bzw. demokratische Ideen in den Eliten und in der Bevölkerung zu verankern. Die Gründe hierfür sind unter Historikern umstritten.Chronologisch lassen sich nach Gerhard Besier drei Phasen identifizieren. In einer ersten Welle zwischen 1921 und 1923 entstanden - vernachlässigt man den Fall der Sowjetunion - fünf konstitutionelle Diktaturen. In einer zweiten Welle um 1926 folgten weitere Staaten, und in Ostmitteleuropa entwickelten sich vor allem Präsidialdikaturen, später auch einige Königsdiktaturen. Eine dritte Welle folgte im Zusammenhang mit der Weltwirtschaftskrise, in der sich auch einige der bereits bestehenden Diktaturen radikalisierten.6Ferner zeigt die Tabelle, dass die Weltwirtschaftskrise nach 1929 für die Geschichte der Demokratie keine entscheidende Zäsur bildete. Die Weichen waren in großen Teilen Europas bereits in Richtung von autoritären Regimen gestellt worden, wie in diesem Buch in einem Kapitel ausführlich erläutert wird. Die Weltwirtschaftskrise wirkte dann aber als Katalysator, der seit langem bestehende Trends drastisch verstärkte bzw. beschleunigte. Dies gilt auch für Deutschland: Die sogenannte "Machtergreifung" des Nationalsozialismus im Januar 1933 war selbstverständlich vermeidbar, aber bereits seit 1928 arbeiteten einflussreiche Eliten in Politik und Wirtschaft zielstrebig an der Etablierung eines autoritären Regimes.In der Zeit vor 1914 schien vielen Beobachtern aus dem liberalen und dem sozialdemokratischen Lager der langsame, evolutionäre Weg in eine - modern gesprochen - freiheitliche, liberale und demokratische Zivilgesellschaft in Europa vorprogrammiert zu sein. Nach dem Ersten Weltkrieg nahm die Geschichte jedoch einen ganz anderen Lauf. Kurz vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges waren Demokratien in Europa selten geworden. Neben den kleinen Benelux-Staaten, den politisch wenig bedeutsamen skandinavischen Staaten und der Schweiz bestanden stabile politische Systeme nur noch in Großbritannien, in der Tschechoslowakei und in Frankreich. Selbst die französische Dritte Republik konnte sich zu Beginn der 1930er-Jahre nur mit Mühe der Bedrohung von rechts erwehren. Auch wenn der Zusammenbruch von demokratischen Systemen unterschiedliche Ursachen besaß, so kann es doch auch kein Zufall sein, dass besonders diejenigen Staaten betroffen wurden, die - mit Ausnahme Spaniens - als Kombattanten am Ersten Weltkrieg teilgenommen hatten oder als Folge des Zusammenbruchs der multinationalen Imperien nach dem Ersten Weltkrieg neu entstanden waren. Deshalb muss eine Analyse bei denjenigen Problemen ansetzen, die der Erste Weltkrieg hinterließ und die in der unmittelbaren Nachkriegszeit nicht gelöst wurden.Demokratische Zeitgenossen standen der antiparlamentarischen Herausforderung mit einiger Ratlosigkeit gegenüber, erkannten aber häufig, dass es sich um ganz neue Trends handelte, für die es in der Geschichte kaum oder keine Vorbilder gab. Graf Carlo Sforza, der 1927 Italien verlassen musste und ins Exil ging, hob 1932 das Neuartige der Situation hervor: Mit der Ausnahme Russlands habe es vor dem Ersten Weltkrieg keine autokratischen Systeme gegeben. Selbst im Deutschen Reich seien Pressefreiheit und das Parlament geachtet worden, und im feudalen Österreich-Ungarn hätten die lokalen Landtage eine Reihe von Freiheiten gesichert. Die neue Welle von Diktaturen versuchte er analog zur repressiven Atmosphäre zu erklären, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach der Restauration durch die Heilige Allianz geherrscht hatte. Wie nach 1815 sei nach dem Ersten Weltkrieg eine Sehnsucht nach Stabilität spürbar, die die Unterdrückung liberaler Bewegungen fördere.7 Allerdings konnte Sforza zu diesem Zeitpunkt noch nicht erkennen, dass im Gegensatz zu den Jahren nach dem Wiener Kongress die neuen Diktaturen keineswegs Stabilität in das internationale System bringen würden - das Gegenteil war der Fall1.3 Ein Dreißigjähriger Krieg?Niemand bestreitet ernsthaft, dass der Erste Weltkrieg zumindest in Europa eine scharfe Zäsur darstellte. Sehr viel schwieriger ist es aber, den Charakter dieser Zäsur präzise einzuschätzen. Zunächst ist der Begriff Weltkrieg in zweierlei Hinsicht irreführend. Erstens fand sich diese Bezeichnung fast nur in Deutschland. In England, Frankreich oder Italien wurde stattdessen von dem "Großen Krieg" gesprochen. Zweitens handelte es sich nicht um einen Weltkrieg, sondern um einen europäischen Krieg, der in der Welt ausgetragen wurde. Dies stellt einen wichtigen Unterschied zum Zweiten Weltkrieg dar, vor dessen Beginn die globale Führungsrolle Europas bereits stark infrage gestellt worden war.Viele Probleme, die in der unmittelbaren Nachkriegszeit auftraten und die zur Destabilisierung zahlreicher europäischer Gesellschaften beitrugen, sind nur verständlich, wenn man den Einschnitt des Weltkrieges, sein spezifisches Ende und einige seiner direkten Folgen in die Betrachtung einbezieht. Zwar ist unter Historikern umstritten, ob der Erste Weltkrieg wirklich der erste "totale" Krieg der Weltgeschichte war, doch markiert er zumindest für Europa einen eindeutigen Einschnitt.8 Zuvor hatte es einen derartigen Zivilisationsbruch noch niemals gegeben, sieht man von den verheerenden Folgen der frühneuzeitlichen Religionskriege ab, die aber räumlich viel begrenzter verliefen. Der Erste Weltkrieg war der erste vollständig industrialisierte Krieg der Geschichte, der nicht nur an der Front, sondern auch in der Heimat entschieden wurde: Jeder zivile Lebensbereich wurde einbezogen.Seit langem wird darüber diskutiert, ob der Erste und der Zweite Weltkrieg zwei Eckpunkte einer Epoche zwischen 1914 und 1945, eines zweiten Dreißigjährigen Krieges markieren. Schon 1942 hat der deutsche Politologe Sigmund Neumann, der in die USA emigriert war, vorgeschlagen, diese drei Jahrzehnte als einheitliche Periode, als zweiten dreißigjährigen Krieg zu betrachten. Hinterfragt wurde die These des Dreißigjährigen Krieges dann vor allem durch Eric Hobsbawm. Auch Stanley Payne vertritt die Ansicht, dass eine unzulängliche Friedensvereinbarung nur einen bewaffneten Waffenstillstand hervorgebracht habe, die 20 Jahre später zu einem noch zerstörerischeren Krieg geführt habe. Programmatisch überschreibt James J. Sheehan ein Buchkapitel als zwanzigjährigen Waffenstillstand. Besonders Arno J. Mayer vertritt programmatisch die These eines Dreißigjährigen Krieges seit 1914, der letztlich zu Auschwitz, Treblinka und den anderen Vernichtungszentren des Nationalsozialismus geführt habe. Mayer hebt hervor, dass der Völkermord an den europäischen Juden den Höhepunkt einer der gewalttätigsten Jahrhunderthälften in der Geschichte der Menschheit dargestellt hätte. Das Zeitalter der europäischen Katastrophe sei durch eine eklatante Instabilität und einen enormen Druck in allen Lebensbereichen geprägt gewesen. Es habe sich um eine Zeit der extremen Spannungen zwischen den Kräften der Veränderung und denen der Beharrung, zwischen Optimismus und Pessimismus, zwischen Endzeit und Neubeginn gehandelt.9Gegen den Begriff der Zwischenkriegszeit ist ferner eingewendet worden, dass dieser eine Einheitlichkeit vorgaukele, die dem Kontrastreichtum der Periode nicht angemessen sei. Zudem ist dieser Begriff von den späteren Generationen geprägt, denn von einer Zwischenkriegszeit konnte man frühestens seit 1939 reden. Auch kursiert der Begriff des europäischen Bürgerkrieges, um das Konfliktgeflecht zwischen klassischen Kriegen, Revolutionen, Bürgerkriegen, nationalen Befreiungskriegen, Völkermorden und anderen Auseinandersetzungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu klassifizieren.10 Der Begriff des Bürgerkrieges in der europäischen Völkerfamilie wurde zum ersten Mal 1919 von Keynes in polemischer Absicht gegen den Versailler Vertrag verwendet. Keynes warf den Westmächten vor, mit diesem Frieden das bereits erschütterte europäische System weiter zu zerstören.11 Allerdings ist einzuwenden, dass 1914 oder 1918 fast kein Franzose, Deutscher oder Engländer ernsthaft von einem Bürgerkrieg gesprochen hätte, weil die Kategorie des Nationalen alles überwölbte. Der Terminus "Bürgerkrieg" ergibt nur einen Sinn, wenn man ihn auf das Feld der Kultur beschränkt und die Existenz einer einheitlichen europäischen Kultur vor 1914 konstatiert, die im Ersten Weltkrieg zerbrochen ist.Ferner sind bei beiden Konflikten die Motivlagen ganz unterschiedlich; einfache Kausalitäten bestehen nicht. 1914 begann der Krieg als ein europäischer Hegemonialkrieg, als eine von der Regierung des Deutschen Reiches bewusst angezettelte und vom Generalstab im entscheidenden Moment verschärfte Krise auf dem Balkan aus dem Ruder lief. Im Zweiten Weltkrieg kamen hingegen zwei hegemoniale Konflikte zusammen, die unabhängig voneinander entstanden waren: 1937 griff Japan in einem Akt der offenen Aggression China an, und 1939 überfiel das Deutsche Reich Polen, um die Voraussetzungen für ein nationalsozialistisches Rassenimperium im Osten zu schaffen. Erst ab 1941 lässt sich von einem globalen Konflikt sprechen, der - anders als der Erste Weltkrieg - nun wirklich die ganze Welt erfasste.Die Frage, ob es sich um einen Dreißigjährigen Krieg gehandelt habe, ist derzeit offen, und es lassen sich gute Gründe für, aber auch gegen diese These anführen. Die Zwischenkriegszeit, die weltweit gar nicht so friedlich war, wie dies noch in älteren Lehrbüchern steht, würde dann nicht Merkmale einer längeren Friedensepoche tragen, sondern gliche mehr einer Erschöpfungspause der Kontrahenten. Diese These der Erschöpfungspause kann einige Plausibilität beanspruchen, denn außer den USA und - mit Einschränkungen - Großbritannien wäre nach dem Ende des Ersten Weltkrieges, den folgenden zahlreichen großen und kleinen Grenzkriegen und Grenzkonflikten sowie den massiven ethnischen Säuberungen keine europäische Macht in der Lage gewesen, einen großen Konflikt fortzuführen. Frankreich wurde 1923 bereits durch das militärische Engagement im Ruhrgebiet ökonomisch überfordert, und die Sowjetunion war nach dem Ende des Bürgerkrieges trotz aller internationalistischen revolutionären Rhetorik nicht in der Lage, einen außenpolitischen Expansionskurs zu steuern. Dies erklärt auch die scheinbar friedliche Außenpolitik des faschistischen Italiens in den 1920er-Jahren. Abgesehen davon, dass Mussolinis Regime erst Ende der 1920er-Jahre fest im Sattel saß, wäre Italien ökonomisch nicht zu irgendwelchen militärischen Abenteuern imstande gewesen. Eine grundsätzliche außenpolitische Aggressivität war aber dennoch vorhanden, wie der Korfu-Zwischenfall zeigt; zudem wurde Ende der 1920er-Jahre Albanien mit klassischen finanzimperialistischen Methoden unter informelle Kontrolle gebracht.Auch wer die These eines Dreißigjährigen Krieges ablehnt, kann nicht an dem Umstand vorbeisehen, dass der Große Krieg in Europa und in Teilen Asiens einen irreversiblen Einschnitt markierte: Zwei große multinationale Imperien (Österreich- Ungarn und das Osmanische Reich) waren bereits auseinandergebrochen, und ein drittes (Russland) befand sich 1919 im Stadium der fortgeschrittenen Auflösung. Drei große Monarchien (das Deutsche Reich, das zaristische Russland und die Doppelmonarchie Österreich-Ungarn) waren in Revolutionen untergegangen, und auch der bulgarische König war ins Exil geflüchtet. Es war keineswegs sicher, welche Staatsform an deren Stelle treten würde.Die Literatur zum italienischen Faschismus oder zum Nationalsozialismus ist inzwischen derart umfangreich, dass sie selbst von Spezialisten kaum noch zu übersehen ist. Dieses Buch beschreitet deshalb einen anderen Weg: Nicht die Diktaturen an der Macht stehen im Mittelpunkt des Interesses, sondern die Krise der Demokratie im europäischen Vergleich. Die Frage, warum in den 1920er- und 1930er-Jahren eine große Zahl von Demokratien kollabierte, ist bisher weit weniger untersucht worden als die etablierten diktatorischen und autoritären Systeme. Methodisch wirft das Thema erhebliche Probleme auf: Da es für einen einzelnen Autor schon aus Gründen der Sprachkompetenz unmöglich ist, vollständige Nationalgeschichten der europäischen Staaten zu schreiben, werden im Folgenden ausgewählte Problemfelder definiert. Diese bestehen zunächst aus einer Analyse der Pariser Weltordnung, einer Darstellung der Kriege und paramilitärischen Kämpfe in Europa nach 1918, den politischen Ethnisierungen und Vertreibungen der Nachkriegszeit und schließlich der unzulänglichen Rekonstruktion der Ökonomien in den 1920er-Jahren.
Inhalt
Inhalt 1. Einführung 7 1.1 Demokratisierung und Parlamentarisierung im 19. Jahrhundert 7 1.2 Die antiparlamentarische Herausforderung nach 1918 13 1.3 Ein Dreißigjähriger Krieg? 18 2. Die Pariser Weltordnung 22 3. Paramilitärische Gewalt und Kriege nach dem Krieg 37 4. Politische Ethnisierungen und Vertreibungen 63 4.1 Nationsbildung und Nationalismus 63 4.2 Geschichte als Argument 78 4.3 Der Weg nach Lausanne 83 4.4 Politische Konsequenzen 97 5. Die unzulängliche ökonomische Rekonstruktion 108 5.1 Globalisierung und De-Globalisierung 108 5.2 Inflationen 114 5.3 Agrarkrisen 120 5.4 Das internationale Finanzwesen 128 5.5 Der Katalysator: die Folgen von 1929 136 6. Der Kampf um die Staatsform 148 6.1 Der Parlamentarismus auf dem Prüfstand 148 6.2 Parteiensysteme 181 6.3 Kriegserinnerungen und republikanische Narrative 196 7. Die Offensive gegen den Parlamentarismus 214 7.1 Die rechtsradikale Herausforderung 214 7.2 Technokratische Visionen 250 7.3 Führerkult und die Versuchung des totalen Staates 269 7.4 Theorie der rechtsradikalen Systeme 282 8. Fazit 294 Danksagung 297 Anmerkungen 299 Bibliographie 330 Register 358
Informationen zu E-Books
Individuelle Erläuterung zu E-Books