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Alltag im Grenzland

eBook - Schmuggel als ökonomische Strategie im Osten Europas

Erschienen am 14.10.2010, Auflage: 1/2010
CHF 42,20
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783531926087
Sprache: Deutsch
Umfang: 264 S., 1.58 MB
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Format: PDF
DRM: Digitales Wasserzeichen

Beschreibung

Ulrich Mai Das Ende des kommunistischen Regimes 1989/90 war gerade in Polen unstrittig von der großen Mehrheit der polnischen Bevölkerung getragen. Die Folgen der darauf einsetzenden Transformation von der sozialistischen Planwirtschaft zur Marktwirtschaft waren allerdings den wenigsten zu diesem Zeitpunkt einsichtig. Auch 20 Jahre nach der politischen Wende ist besonders die Arbeitslosigkeit in manchen Regionen des Landes dramatisch hoch. Dies betrifft weniger die ur- nen Ballungsräume, mehr jedoch die peripheren ländlichen Gebiete, und hier vor allem die nördlichen und östlichen Grenzregionen, in denen bislang neben der meist kleinbäuerlichen Landwirtschaft kaum alternative Erwerbsmöglichkeiten vorhanden sind. Viele der jüngeren qualifizierten Generation haben auf diese Verhältnisse mit einem hohen Maß an saisonaler oder auch permanenter Abw- derung in die Ballungsräume oder ins Ausland reagiert. Für jene, die bleiben, ist der Grenzhandel eine wichtige Erwerbstätigkeit, die Arbeitslosigkeit und Verarmungsprozesse mildern kann. Das Forschungsp- jekt Grenze als Ressource: Kleinhandel in der Armutsökonomie an der neuen EU-Außengrenze zwischen Nordostpolen und dem Bezirk Kaliningrad 1 untersucht nun die Bedeutung des illegalen grenzüberschreitenden (2005-2008) Kleinhandels als Teil des informellen Sektors und seine Einbindung in die k- plementären Tätigkeiten in bäuerlicher landwirtschaftlicher Subsistenzwirtschaft und Arbeitsmigration, aber auch im formalen Sektor. Gerade der illegale Char- ter des Kleinhandels setzt dabei naturgemäß ein hohes Maß an sozialer und k- tureller Kompetenz sowie festgefügte soziale Netzwerke von Vertrauen und - rechenbarkeit voraus. Der Fokus der Forschungen lag daher auf den aktiven und reaktiven Strategien russischer und polnischer Kleinhändler mitsamt deren soz- ler und kultureller Einbettung in die dörfliche und kleinstädtische Gesellschaft.

Autorenportrait

Dr. Mathias Wagner ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld.Prof. Dr. Wojciech Lukowski arbeitet an der Universität Warschau und an der Universität Bialystok.

Inhalt

Einleitung: Von Grenzen und ihrer Überwindung.- Einleitung: Von Grenzen und ihrer Überwindung.- Neue Armut an Europas Ostgrenzen.- Soziale Ökonomie der Armut: Kontinuität und Wandel.- Familie als Ressource der lokalen Gesellschaft an der Grenze.- Schmuggel als Überlebensstrategie in den Transformationsgesellschaften.- Schwere Arbeit, unsicheres Brot Schmuggel an der polnisch-russischen Grenze als prekäre Erwerbsform.- Die moralische Ökonomie des Schmuggels.- Erschwerung der Grenzüberschreitung im moldauisch-rumänischen Grenzraum und ihre Folgen für die Grenzraumbevölkerung.- Der grenzüberschreitende Handel, eine räumliche Ressource: Das Beispiel des Verkehrs zwischen der Republik Moldau und Rumänien vor der europäischen Erweiterung 2007.- Grenzüberschreitende ökonomische Praktiken an den östlichen EU-Außengrenzen Der Umgang von Kleinhändlern und Kleinhändlerinnen sowie Unternehmern und Unternehmerinnen mit Grenzregimen.- Standortfaktor und Ressource Die Bedeutung der polnisch-ukrainischen Grenze für Przemy?l.- Grenzräume in Ostmitteleuropa Beispiele einer sozioökonomischen Peripherisierung?.- Gemeinschaft an der Grenze: Über die Subinstitutionalisierung des lokalen sozialen Raumes.- Die verhandelbare Grenze. Die Funktion des grenzüberschreitenden Marktes in der postsozialistischen Transformation am Beispiel der Grenze Polens zum Kaliningrader Gebiet der Russischen Föderation.- Wenn Leute, Sachen und Geld migrieren. Ethnografie der Reibung an der polnisch-belarussischen Grenze.- Am Ostrand des wettbewerbsfähigsten Wirtschaftsraums der Welt. (Raum-)Theoretische Überlegungen zur Produktion der EU-Außengrenze als Territorialisierungs- und Skalenstrategie.- Anstelle eines Nachworts: Schmuggel als Projekt.

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