Offenbarungsphilosophie und Geschichte
Über die jüdische Krise des Historismus, Schriften des Dubnow-Instituts 33
Erschienen am
01.06.2021, Auflage: 1. Auflage
Beschreibung
Die Studie widmet sich den säkularisierenden Wirkungen des modernen Geschichtsbegriffs und seinem Einfluss auf Interpretationen des Judentums. Dafür deutet die Autorin Franz Rosenzweigs "Der Stern der Erlösung" (1921), in dem er dem Fortschritt der Menschheit jegliche Bedeutung absprach und das Judentum außerhalb der Weltgeschichte situierte, als Krisenschrift. Von seiner Offenbarungsphilosophie ausgehend blickt Inka Sauter zurück auf das lange 19. Jahrhundert und die Schriften von Hermann Cohen, der in kaum vergleichbarer Intensität eine Geschichtsphilosophie des Judentums im Namen der Menschheit vertrat. Den Bruch im Übergang von Cohen zu Rosenzweig kontrastiert sie mit der sich der Theologie bedienenden Geschichtsphilosophie Walter Benjamins von 1940. In der Gegenüberstellung der drei Denker gewinnt die "geschichtliche Welt" Kontur.
Autorenportrait
Inka Sauter hat Philosophie, Mathematik und Mittlere und Neuere Geschichte an der Universität Leipzig studiert und dort 2019 ihre Dissertation im Fach Geschichte abgeschlossen. In ihrer Zeit als Doktorandin am Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur - Simon Dubnow war sie unter anderem Stipendiatin des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks. Nach ihrer Promotion forschte sie als Fellow am Franz Rosenzweig Minerva Research Center an der Hebräischen Universität in Jerusalem.