Beschreibung
Indem Goethe Diderots Rameaus Neffe ins Deutsche übertrug, setzte er absichtlich-unabsichtlich ein Strudelgetriebe in Gang, das er selbst >Weltliteratur< nennen sollte. Was wollte Goethe mit dieser seiner Weltliteratur? Was verrät uns das über den Dichterfürsten, aber auch über die (blinde?) Verehrung durch die Literaturwissenschaft bis heute? Und inwiefern ist das Konzept der Weltliteratur zu verstehen als Geschäft mit nationalen Eigenheiten? Was schließlich bedeutet die globale Vernetzung für die Literatur von heute? Und wie könnte man es anders machen? Fragen wie diese stellt und beantwortet Christian Jany in seinem Essay: überzeugend und gut lesbar.
Autorenportrait
Christian Jany ist Postdoktorand für Literatur- und Kulturwissenschaft an der ETH Zürich. Promotion in Princeton mit einer Arbeit zur literarischen Inszenierung der Wahrnehmung (überarb. Cambridge 2019). Veröffentlichungen zu ästhetischen Fragen, zur Poetik der Zeit und zur Literatur des langen 19. Jh. (Kafka, Rilke, Goethe, Novalis u.a.).