Beschreibung
Die Aufklärung: die Epoche, in der Bildung als wesentliches Element zur Verbesserung der Gesellschaft und zur Vervollkommnung des Einzelnen begriffen wurde. Bemühungen um die Volksbildung kennzeichneten aufgeklärtes staatliches Handeln. Eine Erfolgsgeschichte? Die hier vorgelegte Untersuchung zeigt auch die Schattenseiten. Denn mit dem Beginn des Bürgerlichen Zeitalters galt auch als geklärt, dass Mädchen für ihren Beruf als Mutter weitaus weniger Wissen benötigen als Jungen für die männliche Berufswelt. Es sollte bis zum Ende des 19. Jh. dauern, bis die Frauenbewegung den Zugang zu höherer Bildung für das weibliche Geschlecht erkämpfte. Gezeigt wird hier am Beispiel des Bistums Würzburg, wie im 17. und 18. Jh. die Weichen im Bildungsbereich gestellt wurden - zu einer Entwicklung, die die Schulbildung zwar verbesserte, aber auch zur Ungleichbehandlung von Jungen und Mädchen führte: die Übernahme des Schulbetriebs durch den Staat, die Durchsetzung der Schulpflicht, die Verbesserung und Verweltlichung der Lerninhalte, aber auch die geschlechtsspezifische Ausdifferenzierung des Schulsystems und der Lehrmaterialien.