Beschreibung
Bis heute stehen wir, was die Wahrnehmungstheorie betrifft, in der Tradition des cartesianischen Reduktionismus, der die Gegenstände nach ihren reinen Sachqualitäten betrachtet. Alle anderen Begegnungsweisen, die in und mit der Wahrnehmung auftreten, die praktische, die emotional-ästhetische, die religiöse, werden ignoriert. Karen Gloy entwickelt gemäß der strukturellen Methode die Totalität möglicher übereinandergeschichteter Wahrnehmungswelten und zeigt damit die Defizite fest eingeschliffener traditioneller Vorstellungsgewohnheiten. Die Verschiedenheit der Wahrnehmungswelten wird anhand von Beispielen veranschaulicht. Diese reichen von den Tlingit-Keulen aus Alaska über Goethes Farbenlehre bis zur Wahrnehmung im Cyberspace mittels Datenhelm und Datenhandschuh.
Autorenportrait
Karen Gloy, Em. Prof. Dr. Dr. h. c., geb. 1941, o. Prof. für Philosophie und Geistesgeschichte an der Universität Luzern, ständige Gastdozentin an der Universität Wien; Studium der Philosophie, Germanistik, Physik, Psychologie und Kunstgeschichte an den Univ. Hamburg u. Heidelberg, an letzterer 1974 Promotion, 1980 Habilitation und Venia legendi. Seit 2002 auch an der Universität Wien. Heute Lehraufträge an den Universitäten München (LMU) und Ulm. Forschungsgebiete: antike Philosophie, Kant, Idealismus, moderne Philosophie, Rationalitätstheorien, Zeittheorien, Naturphilosophie. Buchpublikationen: Bewußtseinstheorien (1998, 3. Aufl. 2004); Rationalitätstypen (1999), Vernunft und das Andere der Vernunft (2001); Denkanstöße zu einer Philosophie der Zukunft (2002); Wahrheitstheorien (2004); Grundlagen der Gegenwartsphilosophie. Eine Einführung (2006), Zeit. Eine Morphologie (2006), Von der Weisheit zur Wissenschaft (2007), Wahrnehmungswelten (2011) u. v. a.
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