Beschreibung
Die Funktion des Hauses besteht darin, dass wir in ihm leben. Das Haus überschreibt damit jedoch nur eine existenzielle Disposition, die im leiblich-körperlichen Vollzug ihr erstes 'In' ausbildet. Dieses Vollziehen ist nicht nur stets präsent, sondern wir können nicht anders, als in ihm zu sein. Dieses ursprüngliche Leben bekommt selten eine Stimme, gewöhnlich richten wir uns auf das, was durch dieses Leben ermöglicht wird. Selbst Individualität verstehen wir zumeist von dem sozialen Kontext her, in den wir hineingeboren sind - und leben in allen Bezügen doch unser singuläres, individuelles Leben. Im Rückgang auf das nicht zu eliminierende Insein des Individuellen wird explizit, wie Leiblichkeit unsere kulturellen Sinnräume konfiguriert.
Autorenportrait
Dr. phil. Hans Rainer Sepp, geb. 1954, lehrt Philosophie an der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Karls-Universität Prag. Von 1982 bis 1992 Mitarbeiter des Husserl-Archives Freiburg i.Br. Koeditor von Bänden der gesammelten Werke Husserls ("Husserliana"). Herausgeber (mit Kah Kyung Cho, Buffalo, und Yoshihiro Nitta, Tokyo) des "Orbis Phaenomenologicus (bei Alber 1993ff.). Beirat u.a. der Zeitschriften "Phänomenologische Forschungen" (Alber) und "Recherches Husserliennes". Frühere Veröffentlichungen bei Alber: "Edmund Husserl und die Phänomenologische Bewegung" (als Hg., 1988).