Beschreibung
1829 veröffentlichte ein Prager Verleger in einer großangelegten Reihe zeitgenössischer Dramen ein neues, fünfaktiges Stück des Romantikers Fouqué, dessen Beliebtheit beim Lesepublikum damals bereits etwas abgenommen hatte. Im "Jarl" behandelt der Autor einen frei erfundenen Stoff aus nordischer Frühzeit. Es geht um den Kampf zweier angeblicher Brüder um die Inselherrschaft, um Konflikte zwischen Odinsglauben, Christentum und der orientalisch-persischen Sphäre, um Liebe, Kampf und die Magie der Poesie, an die Friedrich de la Motte Fouqué zeitlebens unverbrüchlich glaubte. Arno Schmidt fällt in seiner großen Monographie über Fouqué kein allzu schmeichelndes Urteil über den "Jarl", aber durchaus zu Unrecht. Das Stück voll poetischer Schönheiten ist auf dem antiquarischen Buchmarkt praktisch nicht zu finden. Der Reprint wird ergänzt durch ein kleines Lustspiel von Wilhelm (Mardochai) Bondi. Insgesamt stellt der neue Band der Fouqué-Ausgabe eine Wiederentdeckung dar, durch die eine bibliophile und dichterische Kostbarkeit endlich wieder zugänglich gemacht wird.