Beschreibung
Josef Moroder Lusenberg stellt eine außergewöhnliche Künstlerpersönlichkeit in den Dolomiten Ladiniens dar. Im reifen Alter leistete er sich noch eine Ausbildung zum Maler an der Akademie in München, wo er Schüler und Freund von Defregger, aber auch von Löfftz und Diez wurde. War er als Malerbildhauer ? Pinakoplastiker ? großformatiger Reliefs bis in die Ränge des Stahlriesen Krupp bekannt und beauftragt worden, so gelang es ihm nun, vor allem im Porträtfach mit erstaunlichem Können zu überzeugen. Seine im rilievo schiacciato und im Beizen gewonnenen malerischen Fähigkeiten baute er zu freien malerischen Formen für ein neues, stilles, kleinformatiges Genre aus, dessen künstlerische Produkte wir ?Zustand-Bilder? nennen wollen. Sybille Moser-Ernst ist in Zusammenarbeit mit dem ladinischen Kulturinstitut Micurá de Rü und mit Unterstützung des Museum Gherdëina die umfassendste bisher erschienene Monographie und ein profundes wissenschaftliches Referenzwerk gelungen. Eindringlich erläutert dieses Buch in Text und Bild das komplexe Schaffen eines einzigartigen Künstlers.
Autorenportrait
Sybille-Karin Moser-Ernst ist seit 2001 Kunsttheoretikerin und Professorin für Kunstgeschichte an der Universität Innsbruck. Geboren 1955 in Graz, studierte sie Mathematik, Geschichte, Philosophie und wurde 1984 als Kunsthistorikerin sub auspiciis praesidentis rei publicae promoviert. Ihre grundlegenden Fragen und Interessen, die das mimetische Begehren des Menschen und sein Bedürfnis betreffen, sich Bilder zu schaffen, entwickelte sie als Schülerin Ernst H. Gombrichs weiter. Dazu begab sie sich regelmäßig zu ihm an das Warburg-Institute/ University of London, Großbritannien. Eine ihrer besonderen Fähigkeiten ist die Kennerschaftliche Analyse. Sie selbst betätigt sich als Porträtmalerin.