Beschreibung
Jetzt kommt das Team Wallraff denn Ausbeutung verschwindet nicht, ändert nur ihr Gesicht
Werkvertrag, Zeitarbeit, Tagelöhner, Franchising, Sub-Sub-Unternehmer, Honorarkraft oder Handschlagvertrag nicht nur am Rande der Arbeitsgesellschaft bleibt arm und ungesichert, wer in die neuen Arbeitsrahmen eingespannt wird.Das geht in die Mitte hinein, bei Mercedes oder als IT-Experte auf dem freien Markt. Arbeit im freien Fall. Als wären die Erfolge von 150 Jahren Kampf für Menschenwürde in der Arbeitswelt wieder ausgelöscht. Als hätte die "Dritte Welt" in diesem Sektor der Metropolen schon Einzug gehalten.Arbeit auf Abruf, ohne Halt und Perspektive das haben die Logistikbranche und der Internethandel nicht erfunden. Aber sie effektivieren dieses System täglich und stündlich. Deshalb bilden Fälle aus diesem Sektor einen Schwerpunkt. Es kommen Geschichten von Altenpflege auf Konzession, Lebensmittelverkauf im Franchisesystem oder Scheinselbständigkeit in Weltkonzernen hinzu. Und es werden Fragen an Politik und Rechtssystem in diesem Land gestellt, die diese massenhaften Rechtsbrüche zulassen oder sogar vorantreiben und dem schleichenden Aushöhlen von Würde und Respekt im Arbeitsleben keine Schranken setzen. Widerstand gegen die moderne Feudalherrschaft in der Arbeitswelt scheint eher von unten zu kommen. Auch davon berichtet dieses Buch, das von Günter Wallraff herausgegeben wird und im Projekt work-watch.de entstanden ist, einer Einrichtung, die sich zum Ziel gesetzt hat, den neuen Arbeitsrealitäten ins Auge zu sehen jenseits des schönen Scheins und von Fall zu Fall intervenieren.
Autorenportrait
Günter WallraffGünter Wallraff, Jahrgang 1942, lebt und arbeitet in Köln. Veröffentlichungen u.a.: Wir brauchen dich. Als Arbeiter in deutschen Industriebetrieben (1966; 1970 unter dem Titel Industriereportagen), 13 unerwünschte Reportagen (1969), Ihr da oben, wir da unten (mit Bernt Engelmann), Unser Faschismus nebenan (1975), die Dokumentation einer in Athen durchgeführten Protestaktion Wallraffs gegen das griechische Obristenregime. Besonderes Aufsehen erregte Wallraff 1977 mit seinen verdeckten Recherchen innerhalb der Redaktion der Bild-Zeitung ( Der Aufmacher und weitere Bücher zum Thema). Mit über 5 Mio. Exemplaren der deutschsprachigen Ausgabe und 38 Übersetzungen war Ganz unten (1985), die Reportage über den menschenverachtenden Handel mit Leiharbeitern, das erfolgreichste Sachbuch der Nachkriegszeit. Große Medien- und Leserresonanz fanden die Reportagen in dem Band Aus der schönen neuen Welt (2009, 2012) und dem von ihm herausgegebenen Band Die Lastenträger (2014).
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