Beschreibung
Chinas Digitalkonzerne drängen nach Europa. Der Netzausrüster Huawei ist Patentkönig in der EU und stellt die Technik für den Echtzeitmobilfunk 5G in Deutschland. Die Smartphone-Marke Xiaomi baut in Düsseldorf ihre Europazentrale und ist Marktführer in Staaten wie Spanien, Polen oder Kroatien. Der Videokurzdienst Tiktok ist die beliebteste Plattform unter Jugendlichen in Europa.Anfangs wurden alle chinesischen Firmen begrüßt. Heute werden einige von ihnen mit Sorge betrachtet. Sicherheitsbehörden in den USA und Deutschland warnen, Huawei fungiere als Einfallstor für chinesische Spionage und Sabotage. Der Konzern widerspricht. Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat chinesischen Tech-Konzernen bereits einen digitalen Kalten Krieg erklärt und sein Nachfolger Joe Biden knüpft daran an.Eine fundamentale Verschiebung des globalen Kräfteverhältnisses ist im Gange. China steigt zum internationalen Innovationstreiber auf. Die Hightech-Hersteller in Fernost blieben lange namenlos. Sie waren die billigen Auftragsfertiger. Heute beanspruchen sie selbst wichtige Märkte für sich auch in Europa. Chinesische Automarken wie Byton, Nio oder BYD fordern deutsche Traditionsfirmen wie Volkswagen, Daimler und BMW heraus. Die Corona-Pandemie verstärkt den Trend. Während Europa von dem Virus gelähmt wurde, tüftelten Chinas Konzerne an den Zukunftstechnologien, die unsere Welt bestimmen werden.Deutschland ist auf diese Herausforderung nicht vorbereitet. In der Bundesrepublik fehlt es an Verständnis dafür, wer hinter den aufstrebenden Konzernen aus China steckt. Die erweiterte und aktualisierte Taschenbuchausgabe von "Der Masterplan" soll diese Lücke schließen. Autor Stephan Scheuer zeigt auf, welche Gründer hinter den chinesischen Tech-Firmen stehen und wie sie groß werden konnten. Dabei zeigt er, wie Peking gezielt internationale Wettbewerber ausgesperrt hat und wie der Staat die Firmen heute für seine Ziele einbindet.
Autorenportrait
Stephan Scheuer leitet das Technologieteam der Wirtschafts- und Finanzzeitung Handelsblatt und schreibt unter anderem über chinesische Tech-Firmen in Europa. Er war fünf Jahre lang China-Korrespondent. Für seine Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Deutschen Wirtschaftsfilmpreis des Bundeswirtschaftsministeriums und dem Heinrich-Heine-Journalismuspreis. Stephan Scheuer hat Internationale Beziehungen und Sinologie in Peking, Berlin, London und Marburg studiert.
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