Beschreibung
Julius Echter galt lange Zeit als Prototyp des frühabsolutistischen Landesherrn, der das Territorium nach seinem Willen formte. Durch die Ausweisung der Protestanten, wodurch Unterfranken bis ins 20. Jahrhundert hinein eine katholisch geprägte Region blieb, hat er bereits zu Lebzeiten polarisiert. Ähnliches gilt auf dem Gebiet der Hexenverfolgungen. Doch wurden während seines langen Pontifikats (1573 - 1617) mit der Universität und dem Juliusspital auch Institutionen gegründet, die die Stadt Würzburg bis heute ebenso prägen wie die Kirchen mit den charakteristischen "Echternadeln" das Land Unterfranken. Das Buch versucht Julius Echter aus dieser Polarisierung zu lösen. Es zeigt ihn als Netzwerker, der an Traditionen des katholischen Deutschland anknüpfte, die die Reformation überlebt hatten. Und es reflektiert darüber, wie wir mit historischen Quellen umgehen, wie historische Urteile entstehen, mit denen wir arbeiten, wenn wir Geschichte schreiben.
Autorenportrait
Dr. Robert Meier ist Archivar, Publizist und Lehrbeauftragter an der Universität Würzburg. Seine Publikationen zur Hexenverfolgung haben der Echterforschung in den letzten Jahren neue Impulse gegeben. Zuletzt erschien 2016 der belletristische Text "Die Gletscher der Erde. Ein Horst-Köhler-Roman".