Beschreibung
Der mittellose Student Stanislaw Demba befindet sich auf der Flucht vor der Polizei, weil er versucht hat, einen aus der Bibliothek entwendeten Prachtband zu Geld zu machen. Sein Problem: Er ist entkommen, nachdem man ihm bereits Handschellen angelegt hatte. Im Laufe eines Tages - zwischen neun und neun - begegnet er auf seiner Odyssee durch das Wien der k. u. k. Monarchie behäbigen Kleinbürgern, versponnenen Gelehrten, kleinen Angestellten, gerissenen Händlern und Hehlern, Spielern und verlorenen Existenzen, die in Bars und Kaffeehäusern ihr Dasein fristen. Stunde um Stunde wird ihm die Welt, in der er sich bewegt, zusehends zu einem Labyrinth des Schreckens, zu einer unheimlichen und zugleich grotesk-komischen Alptraumlandschaft. Ein irrwitziger Schelmenroman aus dem Wien der k.u.k. Monarchie: Ein präzise aufgebauter Plot voller verblüffender Effekte, der gekonnt mit der Realität jongliert und eindringlich die Frage nach der (inneren) Freiheit aufwirft - der 'größte Erfolg der unmittelbaren Nachkriegszeit.' (Egon Erwin Kisch).
Autorenportrait
Leo Perutz wurde am 2. November 1882 in Prag geboren und siedelte 1899 mit seiner Familie nach Wien über. In der Zeit zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg zählte er zu den meistgelesenen Erzählern deutscher Sprache. 1938 emigrierte Perutz nach Tel Aviv. Er starb 1957 während eines Österreichbesuchs in Bad Ischl. Sein Werk umfasst zahlreiche Romane und Erzählungen und wurde in viele Sprachen übersetzt. In seinen Romanen begegnen sich Historisches und Phantastisches, Traum und Wirklichkeit verschmelzen. Sein gesamtes Romanwerk sowie ein Nachlassband sind als Taschenbuch bei dtv in der Leo-Perutz-Edition lieferbar. Allesamt herausgegeben und mit einem neuen Nachwort von Hans-Harald Müller. Im Februar 2008 erscheint der Roman >Der Meister des Jüngsten Tages< außerdem in der Edition der AutorenBibliothek. 'Leo Perutz ist der größte magische Realist unserer Sprache, ein Virtuose des Rätsels.' Daniel Kehlmann 'Er ist ein Dichter mit der Fähigkeit, ungewöhnlich fesselnde Romane zu schreiben. Ich betone: ein Dichter.' Carl von Ossietzky
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