Beschreibung
Das Gespenst von Canterville nimmt seine Aufgabe im Schloß sehr ernst. Doch prallt es damit auf die neuen Besitzer, eine amerikanische Familie, die für Spuk nichts übrig hat. Sie spötteln respektlos über ihren Geist und treiben ihn fast in die Verzweiflung. Schließlich findet sich doch noch Erlösung: ein kleines Mädchen, das mit ihm Mitleid hat, schenkt dem Geist den ersehnten inneren Frieden wieder. In diesem Märchen ironisiert Oscar Wilde den englischen Spiritismus und zeitgenössische Schauerromane in romantischer Weise. Denn wann hatten Geister schonmal Furcht vor Menschen und nicht umgekehrt?
Autorenportrait
Oscar Fingal O`Flahertie Wills Wilde wurde am 16. Oktober 1854 in Dublin als Sohn eines Arztes und einer Dichterin geboren und starb am 30. November 1900 in Paris. Er studierte mit glänzendem Erfolg in Dublin und Oxford. Einige Jahre arbeitete er als Rezensent für verschiedene Wochenblätter und wurde Herausgeber einer Frauenzeitschrift. Seinen Ruhm begründete Wilde mit der erfolgreichen Märchensammlung >Der glückliche Prinz und andere Erzählungen< (1888) und dem >Bildnis des Dorian Gray< (1890). Auf dem Höhepunkt seiner Karriere wurde er 1895 wegen homosexueller Praktiken zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt und aus der Gesellschaft ausgestoßen.