Beschreibung
Der König als Abbild Gottes, eine Regierung wie im alten Ägypten, durch magische Kräfte verbundene Bürger und eine Gesellschaft, in der sich die himmlische Harmonie spiegelt - so erträumte sich der Universalgelehrte Athanasius Kircher (1602-1680) den idealen Staat. Im barocken Rom war der Jesuit Kircher eine wissenschaftliche Autorität und einer, der den Zeitgeist des "Jahrhunderts der Genies" widerspiegelte wie kaum ein anderer. Sein Versuch, christliches und hermetisches Denken zu einem großen Ganzen zu fusionieren, ist in seiner Staatslehre besonders greifbar. Die gesellschaftspolitische Vision, die Kircher 1672 in seinem Werk "Principis Christiani Archetypon" ausformulierte, wird hier vor ihrem historischen und geistesgeschichtlichen Hintergrund analysiert.
Autorenportrait
Felicia Englmann ist Diplom-Journalistin und promovierte Politikwissenschaftlerin.