Beschreibung
Von Jens Minnert: Die Verbindung von Fertigteilstützen kann mittels eines biegesteifen Stützenstoßes oder eines reinen Druckstoßes ausgeführt werden. Da die Ausbildung von biegesteifen Stützenstößen sehr aufwendig ist und oft keine planmäßigen Biegemomente übertragen werden müssen, wird heute meist nur noch der reine Druckstoß angewandt. Eine erste Versuchsreihe mit einer verstärkten Querbewehrung im Stoßbereich nach Heft 316 ergab, daß es nicht sinnvoll ist, die Bemessungsvorschläge für hochfesten Beton unverändert anzuwenden, die dann zu sehr hohen Querbewehrungsgraden führen. Für die Stoßausbildung mit Stirnflächenbewehrung wurde ein neues Bemessungskonzept für die verstärkte Querbewehrung im Stoßbereich entwickelt. Die nach dem neuen Bemessungskonzept erforderliche Stirnflächenbewehrung muß die Querzugspannungen aus der "weichen Mörtelfuge und dem Spitzendruck der Längsbewehrung aufnehmen. Die verstärkte Querbewehrung in der angrenzenden Stütze ist für die Endverankerung der Längsbewehrung und die notwendige Umschnürung des Kernbetons erforderlich. Die theoretischen Untersuchungen zu einer zweiten Versuchsreihe ergaben, daß bei einer stumpf gestoßenen Fertigteilstütze mit Stahlplatte in der Stirnfläche keine verstärkte Querbewehrung in der angrenzenden Stütze erforderlich ist. Diese Art der Stoßausbildung erreichte die volle Traglast einer durchgehenden Stütze. Beim Stützenstoß mit einer Stirnflächenbewehrung war die nach dem neuen Bemessungsmodell ermittelte Querbewehrung ausreichend. Eine solche Art der Stoßausbildung erreichte ca. 90% der rechnerischen Bruchlast einer durchgehenden Stütze.