"Ich habe die Welt satt, sie hat mich wiederum satt… sie meint, wenn sie mich los wäre, so wäre es gut… Es ist doch, wie ich oft gesagt hab: ich bin der reife Dreck, so ist die Welt das weite Arschloch; darum sind wir zu Recht zu trennen." Bücherüber Luther füllen ganze Bibliotheken, aber was sagt Luther selbstüber sich? Seine Tischreden, Briefe und Traktate stecken voller spontaner Selbstaussagen. Günter Scholz hat sie erstmals systematisch ausgewertet, um Luther sein Leben selbst erzählen zu lassen. Der Reformator teilt uns mit, wie er erzogen wurde, warum er ins Kloster ging und wann er den Kampf gegen das Papsttum aufnahm. Er spricht ganz ungeschminktüber Frauen und Liebe, Musik und Essen, Türken und Juden und lässt uns teilhaben an seiner Angst vor dem Teufel und an seinen Leidenschaften. Gerade in seinenÄußerungenüber sich selbst und die Welt erweist sich Luther als Meister der deutschen Sprache, der seine Meinung knapp, anschaulich, gerne drastisch und immer unvergesslich auf den Punkt bringt.
Günter Scholz, Dr. phil., Kulturhistoriker, hat das Deutsche Bauernkriegsmuseum in Böblingen aufgebaut und war lange dessen Leiter. Zahlreiche Veröffentlichungen zu Reformation, Bauernkrieg und Konfessionsbildung im 16. Jahrhundert.