Die Morgenröte der europäischen Literaturgeschichte, die wir Homers Ilias verdanken, erstrahlt in düsterem Glanz– sie beleuchtet den Krieg. Ihr sollten noch in der Antike zahlreiche Werke folgen, die dem gleichen Thema gewidmet waren, wie etwa Herodots Darstellung der Perserkriege, Caesars Gallischer Krieg und Prokops Gotenkriege, um nur einige ganz wenige der bekannteren Texte zu nennen. Auch archäologische Spuren militärischer Ereignisse aus dieser Zeit haben sich oft erstaunlich gut erhalten, so dass wirüber kaum ein antikes Phänomen so gründlich unterrichtet sind wieüber den Krieg. Kriegsverläufe entschieden damals wie heute nicht nurüber Leid, Leben und Tod zahlloser Individuen, sondern nicht selten auchüber den Fortbestand von Staatswesenüberhaupt. Daher hat man bereits in der Antike hohen Aufwand mit militärischer Rüstung und Waffentechnik– zu Lande und zu Wasser–, aber auch mit der Entwicklung von Strategie und Taktik betrieben. Dieses kleine Buch soll eine Einführung in das Militärwesen der Antike als eines zentralen Elements der Geschichte dieser Epoche bieten.
Leonhard Burckhardt lehrt als Professor am Seminar für Alte Geschichte der Universität Basel. Antike Militärgeschichte bildet einen seiner Forschungsschwerpunkte, zu dem er eine grundlegende Monographieüber Bürger und Soldaten (Stuttgart 1994) vorgelegt hat. Im Verlag C.H.Beck hat derselbe Autor herausgegeben: Jacob Burckhardt, Griechische Culturgeschichte I-IV (Bde. 19–22 der Jacob-Burckhardt-Gesamtausgabe, 2002/2012), sowie Große Prozesse im antiken Athen (gemeinsam mit Jürgen von Ungern-Sternberg, 2000).