Beschreibung
Der Umgang der Deutschen mit ihrer nationalsozialistischen Vergangenheit Schon bei der Gründung der beiden deutschen Staaten vor 60 Jahren zeichnete sich ab, dass die Auseinandersetzung mit der NS-Zeit das Selbstverständnis der Deutschen nachhaltig prägen würde. Kein anderes Thema hat das Land - in Ost und West - so herausgefordert wie der Umgang mit dem Dritten Reich. Diese "zweite Geschichte" des Nationalsozialismus wird hier von führenden Experten in all ihren Facetten erzählt. Die Geschichte des Dritten Reiches wurde während des Kalten Krieges auf beiden Seiten des "Eisernen Vorhangs" politisch instrumentalisiert. Dagegen engagierten sich kritische Publizisten, Künstler, Wissenschaftler und auch einzelne Politiker. Gleichwohl weigerten sich große Teile der deutschen Bevölkerung lange, den verbrecherischen Charakter des NS-Regimes zu akzeptieren. Das gelang erst mit schmerzlichen Tabubrüchen und erbittert geführten Kontroversen, vom "Holocaust"-Film über den Historiker-Streit bis hin zur "Wehrmachtsausstellung" und zum Mahnmal für die europäischen Juden. Die nationalsozialistische Vergangenheit wird Deutschland auch in Zukunft begleiten, das Grundmuster einer rivalisierenden Geschichtspolitik, Antifaschismus im Osten und Vergangenheitsbewältigung im Westen, aber wird nicht mehr bestimmend sein.
Autorenportrait
Peter Reichel war bis 2007 Professor für Historische Grundlagen der Politik an der Universität Hamburg. Im Verlag C.H.Beck sind von ihm erschienen: Vergangenheitsbewältigung in Deutschland (22007) und Schwarz-Rot-Gold (2005). Harald Schmid ist Lehrbeauftragter am Institut für Politikwissenschaft der Universität Hamburg und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Kiel. Peter Steinbach ist Professor für Politische Wissenschaft und Zeitgeschichte an der Universität Mannheim und wissenschaftlicher Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin.