Beschreibung
Die Unterschicht ist ungebildet, faul und schuld an ihrer prekären ökonomischen Situation so lautet ein verbreitetes Vorurteil. Christian Baron, selbst Arbeiterkind, erlebte, dass diese Meinung auch in der linken Bewegung existiert. Entlang seiner eigenen Biografie untersucht er die gesellschaftlichen Konsequenzen einer scheinbar fortschrittlichen Politik, die sich von ihrer ursprünglichen Klientel der Arbeiterschaft weit entfernt hat. Warum gibt es in linken Gruppen so wenig Mitglieder ohne akademischen Hintergrund? Wieso gewinnt ausgerechnet die AfD die Stimmen der Arbeiter? Und wieso glauben Menschen, die Welt mittels veganer Ernährung verbessern zu können? Das Buch ist keine Abrechnung mit den Linken, sondern plädiert für ein Überdenken politischer Zielsetzungen und fordert vor allem eins: die Interessen und Nöte der Arbeiterinnen und Arbeiter dringlicher in aktuelle Debatten und Kämpfe einzuschreiben.
Autorenportrait
Christian Baron, geboren 1985 in Kaiserslautern, studierte Politikwissenschaft, Soziologie und Germanistik und schloss sein Studium 2010 an der Universität Trier mit einer Arbeit über Jugendarbeitslosigkeit ab. Gegenwärtig arbeitet er an seiner Promotion zum massenmedialen Sozialstaatsdiskurs in Deutschland, die 20112014 von der Rosa-Luxemburg-Stiftung gefördert wurde. 2012 erschien von ihm und Britta Steinwachs das Buch »Faul, frech, dreist: Die Diskriminierung von Erwerbslosigkeit durch Bild-Leser*innen« im Verlag Edition Assemblage. Er ist Feuilleton-Redakteur für Theater und Bildende Kunst bei der Tageszeitung »Neues Deutschland«.
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