Beschreibung
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Didaktik - Geschichte, Note: 1,7, Universität Potsdam (Historisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Bachelorarbeit wird einen eher unkonventionellen Zugang zu den Themenkomplexen Nationalsozialismus und Holocaust im Geschichtsunterricht vorstellen. Entgegen der aufgezeigten direkten Konfrontation der Schüler durch den Besuch von Gedenkstätten, der Kommunikation mit Zeitzeugen oder dem Anschauen dramatischer Filme, thematisiert diese Arbeit die Möglichkeit der humorvollen Auseinandersetzung mit dem Holocaust im Geschichtsunterricht. Die Auswahl solcher Spielfilme fällt nicht einfach, und dennoch werden im Verlauf der Arbeit zwei Holocaust-Komödien näher präsentiert und untersucht. Es handelt sich um die Filme "Das Leben ist schön" von Roberto Benigni und "Zug des Lebens" von Radu Mihaileanu, die die Basis der vorliegenden Bachelorarbeit bilden. Dabei geht es in der Arbeit ausdrücklich nicht um die detaillierte Beschreibung, wie die Filme den Holocaust präsentieren, sondern was die Komödie als Zugang zur Thematik Holocaust besonders beachtenswert für den Geschichtsunterricht macht. Die Themenkomplexe Nationalsozialismus und Holocaust sind feste Bestandteile der Rahmenlehrpläne in den Bundesländern der Bundesrepublik Deutschland. Den Schülerinnen und Schülern wird ein reichhaltiges Angebot nationalsozialistischer Erinnerungskultur geboten. Der Besuch des Holocaust-Mahnmals Berlin, Ausflüge zu KZ-Gedenkstätten, Gespräche mit Zeitzeugen und vieles mehr erinnern an das Kapitel deutscher Geschichte. Die pädagogische Aufbereitung und Organisation scheint dem Aufsatz Erziehung nach Auschwitz von Theodor W. Adorno zu folgen. Die Forderung, daß Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung, hält Adorno fest. Darstellungen wie Das Tagebuch der Anne Frank, Schindlers Liste oder Der Pianist sollen den Schülern bildliche Eindrücke von den Gegebenheiten im Dritten Reich liefern und letztlich die Motivation im Klassenverband fördern. Damit knüpft die Schule an die Medienwelt der Schüler an, denn zahlreiche Kino- und Fernsehfilme bedienen sich der Thematik Nationalsozialismus und Holocaust. Studien zeigen, dass Schüler trotz des Einsatzes moderner Medien im Geschichtsunterricht der gegenwärtigen Vermittlungsformen zur Thematik Holocaust überdrüssig sind. Der Ausdruck Was gibts hier zu lachen? steht dabei sinnbildlich für die Art und Weise der Kommunikation im Klassenverband. Den Schülern wird vorgeführt, wie schrecklich, unmenschlich und unvorstellbar die Ausmaße des Nationalsozialismus waren.