Beschreibung
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Psychologie - Kognitive Psychologie, Note: 1,7, Universität Osnabrück (Psychologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit setzt sich mit dem Zusammenhang von Persönlichkeitseigenschaften und der individuellen Erschöpfung auseinander. Prädiktoren hierfür sind Intelligenz, Zielorientierung und Selbstwirksamkeit. Kognitiv herausfordernde Aktivitäten können nur zu einem gewissen Ausmaß vom menschlichen Gehirn geleistet werden. Nach selbstkontrollfordernden Aufgaben sind Personen kognitiv erschöpft und können in darauffolgenden Selbstkontroll-Aufgaben weniger selbstregulativ handeln. Dieses Phänomen wird als Ego-Depletion bezeichnet. Selbstkontrolle gilt somit als limitierte Ressource. Der Ego-Depletion-Effekt wurde bereits vielmals untersucht und verschiedene dieser Studien wurden repliziert. Zusammenhänge mit anderen Persönlichkeitsvariablen oder deren Einflüsse auf Ego-Depletion wurden dabei allerdings weniger erfasst. Ziel der vorliegenden Studie war es daher, Ego-Depletion und die Einflüsse von Intelligenz, Selbstwirksamkeit, Zielorientierung und Selbstkontroll-Kapazität zu untersuchen. Zudem sollte überprüft werden, wie Ego-Depletion wahrgenommen wird. Unter Anwendung des Dual-Task-Paradigmas, bei welchem es sich um zwei aufeinanderfolgende Aufgaben handelt, wurde eine Durchstreichaufgabe zur Manipulation selbstregulatorischer Anstrengung und eine Stroop-Test-Variation zur Messung der Leistung verwendet. Die Studie wurde mit einer Stichprobe von 128 Probanden durchgeführt. Der Ego-Depletion-Effekt konnte in Bezug auf die Daten des Stroop-Tests nicht bestätigt werden. Bezüglich Intelligenz zeigte sich ein Interaktionseffekt zwischen der Bedingung und der Ausprägung der Intelligenz. Wie erwartet, wird Ego-Depletion nach der ersten Aufgabe in der Experimentalgruppe stärker wahrgenommen als in der Kontrollgruppe. Die Ergebnisse zeigen insignifikante Effekte für Zielorientierung, Selbstwirksamkeit und Selbstkontroll-Kapazität in Bezug auf Ego-Depletion. Allgemein ergeben sich aus den Ergebnissen Zweifel am Ego-Depletion-Effekt und der Forschung dazu.