Beschreibung
Im Fru¨hling 1941 treffen sich Henri Matisse und der Schweizer Literaturkritiker Pierre Courthion zu mehreren Gespra¨chen - 'Plaudereien', wie Matisse sie genannt haben will. Er erholt sich gerade von einer schweren Operation, Frankreich ist schon von den Nazis besetzt, und so ist es Matisse ein Anliegen, nicht nur auf sein eigenes Leben zuru¨ckzublicken, mit großer Offenheit von seiner Kindheit, seinen Lehrjahren im Atelier von Gustave Moreau und seinen unza¨hligen Reisen zu erza¨hlen; es geht ihm auch darum, das kulturelle Erbe Frankreichs zu verteidigen. Er gibt umfassend Einblicke in das Leben der ku¨nstle- rischen Avantgarde der ersten Ha¨lfte des 20. Jahrhunderts: Matisse spricht u¨ber seine Weggefa¨hrten - Ku¨nstler, Schriftsteller, Musiker, Politiker -, u¨ber seine Erfahrungen mit Sammlern und u¨ber Ruhm, und natu¨rlich immer wieder u¨ber die Malerei, wie er sie sieht. Aus dem fertigen Manuskript wird aber nicht, wie geplant, ein Buch, es verschwindet in Pierre Courthions Schublade - erst vor Kurzem, nach fast 70 Jahren, wurde es in seinem Nachlass entdeckt. Eine außergewo¨hnliche Entdeckung, ein beeindruckendes Dokument u¨ber einen der bedeutendsten Ku¨nstler des 20. Jahrhunderts.
Autorenportrait
Henri Matisse, geboren 1869 im Norden Frankreichs, gilt neben Pablo Picasso als einer der bedeutendsten bildenden Künstler der Klassischen Moderne. Er war Wegbereiter und Hauptvertreter des Fauvismus, seine stilistischen Neuerungen beeinflussten die Moderne Kunst maßgeblich, etwa den abstrakten Expressionismus in den USA. Neben seinem malerischen und plastischen Werk schuf er auch ein umfassendes grafisches Werk, darunter unzählige Buchillustrationen, zum Beispiel für Charles Baudelaires Les Fleurs du Mal. Matisse starb 1954 in Nizza.