Beschreibung
Dieses Jahrbuch repräsentiert eine Hauptströmung der gegenwärtigen Philosophie mit ihren Entsprechungen in den Wissenschaften. Die philosophische Beschäftigung mit der Hermeneutik ist längst über die Frage nach der Textauslegung und der Methode in den Geisteswissenschaften hinausgelangt. Die Geschichtlichkeit und Interpretationsgebundenheit des Denkens wird nicht mehr nur als das spezielle Problem eines bestimmten Zweigs der Wissenschaft gesehen, sondern erscheint als Kennzeichen des Denkens überhaupt. Das Internationale Jahrbuch für Hermeneutik trägt der Breite dieser möglichen Ansätze Rechnung: Es steht sowohl historisch als auch systematisch allen Forschungsrichtungen offen, die an den Fragehorizont der Hermeneutik, sei es kritisch oder affirmativ, anschließen können. Somit repräsentiert es nicht nur diejenige Forschung, die sich auf hermeneutisches Denken im engeren Sinne bezieht, also etwa auf das Denken Nietzsches, Diltheys oder Heideggers. Vielmehr haben Beiträge zur Antike dort ebenso ihren Ort wie Beiträge zur Philosophie im Umkreis des Deutschen Idealismus. In Erinnerung an das Erscheinen von Hans-Georg Gadamers Hauptwerk im Jahr 1960 widmet der diesjährige Band sich dem Thema "50 Jahre Wahrheit und Methode ".
Autorenportrait
Geboren 1952; Studium der Philosophie und Soziologie an der Universität Zagreb; 1982 Promotion; seit 1979 am Institut für Philosophie in Zagreb, 1989-91 Vorstand des Instituts; seit 1992 wissenschaftlicher Rat bzw. ord. Professor an der Universität Zagreb; Gastprofessur und Gastforschung an auswärtigen Universitäten (Oxford, Wien, Tübingen, Padua, Bologna, Freiburg, Berlin, München).