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Faust

Der Tragödie dritter Teil, Reclams Universal-Bibliothek 6208

Martini, Fritz /
Erschienen am 01.12.1986
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783150062081
Sprache: Deutsch
Umfang: 256
Auflage: 1. Auflage

Beschreibung

Friedrich Theodor Vischer (1807-1887) war Ästhetiker und Literaturwissenschaftler, Literat und Philosoph, Essayist und Politiker - und mit seinem 1862 erschienenen 'Faust. Der Tragödie dritter Teil' (die zweite, stark veränderte und erweiterte Ausgabe erschien 1886) schrieb er die wohl beste deutsche Literaturparodie. Diese wendet sich sowohl gegen das "halbkindische Altersprodukt" 'Faust II' des "Allegorientrödlers" und "Geheimnisdüftlers" Goethe als auch gegen die Faust-Interpreten - unterteilt in "Stoffhuber" und "Sinnhuber" -, die sich an Goethes 'Faust' zu Tode erklären und deuten. Der Text folgt der zweiten Auflage von 1886. Mit Anmerkungen, Literaturhinweisen und einem Nachwort von Fritz Martini.

Autorenportrait

Friedrich Theodor Vischer (seit 1870: von), 30. 6. 1807 Ludwigsburg - 14. 9. 1887 Gmunden am Traunsee. Der Pfarrersohn schlug nach der Gymnasialzeit in Stuttgart zunächst die theologische Laufbahn ein (1821 theologisches Seminar Blaubeuren, ab 1825 Tübinger Stift, 1830 Vikariat, 1831 Repetent in Maulbronn, 1833-36 in Tübingen), wechselte aber dann zur Ästhetik und habilitierte sich 1836 in Tübingen (1837 a. o., 1844 o. Professor für Ästhetik). 1848 wurde er als liberaler Abgeordneter ins Frankfurter Parlament gewählt, 1855 folgte er einem Ruf an das Züricher Polytechnikum. 1866 wechselte er als Professor für Ästhetik und dt. Literatur zum Polytechnikum nach Stuttgart. Er starb auf dem Weg nach Venedig; es wäre seine zehnte Italienreise gewesen. V. war ein großer Redner und Polemiker; seine Stuttgarter Vorlesungen waren gesellschaftliche Ereignisse. Als Ästhetiker versuchte er in der Auseinandersetzung mit Hegel eine vollständige Systematik des Schönen im Rahmen einer pantheistischen Weltauffassung zu entwickeln, als vielseitig interessierter Literatur- und Kulturkritiker zielte er auf den Geist der Wirklichkeit (keine Transzendenz, keine Mythen, keine Allegorie). Seine Neigung zum Satirischen äußerte sich in Epigrammen und einer Parodie von Faust II. Philosophische Aspekte und satirisch-groteske Elemente verbinden sich in dem humoristischen Roman Auch Einer, der mit seiner segmenthaften, ins Aphoristische übergehenden Form einen durchaus experimentellen Charakter aufweist und mit der Darstellung einer von feindlichen Objekten bevölkerten Wirklichkeit (Tücke des Objekts) ein sinnleeres Universum suggeriert. In: Reclams Lexikon der deutschsprachigen Autoren. Von Volker Meid. 2., aktual. und erw. Aufl. Stuttgart: Reclam, 2006. (UB 17664.) - © 2001, 2006 Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart.

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