Beschreibung
Als Frucht langjähriger Zusammenarbeit vereinigt der Band grundlegende Quellenstudien zur frühneuzeitlichen Literatur- und Kulturgeschichte des Elsaß, insbesondere der Stadt Straßburg. Zur Geschichte des Straßburger Späthumanismus gehört dabei auch der Nachweis wissenschaftlicher und politischer Kontroversen. In den Mittelpunkt rückt die wichtigste regionale Literatursozietät: die Straßburger »Tannengesellschaft«. Über ihre Mitglieder, darunter besonders Rompler von Löwenhalt und Johann Michael Moscherosch, erschließen sich zeitgeschichtliche Impulse, aber auch die auffällige Kontinuität und Formenvielfalt satirischen Schreibens. Aspekte der Straßburger Verlagsgeschichte werden in diesem Zusammenhang ebenso berücksichtigt wie intertextuelle Verflechtungen und Wirkungslinien. Im Anhang sind weiterführende Literaturhinweise zusammengestellt.
Inhalt
Inhalt:I. Facetten des oberrheinischen Späthumanismus: 1. Johann Fischart. Leben und Werk. - 2. Humanistische Verskunst im Dienste des Paracelsismus. Zu einem programmatischen Lehrgedicht des Michael Toxites (1514--1581). - 3. Geschichte als Gegenwart: Formen der politischen Reflexion im deutschen>Tacitismus< des 17. Jahrhunderts. - 4. Ein schlesischer Dichter am Oberrhein. Unbekannte Gedichte aus der Straßburger Studienzeit Daniel von Czepkos. - 5. Alamode-Satire, Kultursemiotik und jesuitischer Reichspatriotismus. Zu einem Gedichtzyklus in den »Sylvae« (1643) des Elsässers Jacob Balde SJ. -II. Die Tannengesellschaft: eine Straßburger literarische Sozietät: 6. Straßburg und die Tannengesellschaft. - 7. Rompler, Hecht und Thiederich: Neues zu den Mitbegründern der Straßburger Tannengesellschaft. - 8. Johann Heinrich Schill (ca. 1615--1645). Zwei kleine Funde. - 9. Dr. Johann Küffer (1614--1674). Prototyp der sozial aufsteigenden Akademikerschicht des 17. Jahrhunderts. - 10. Jesajas Rompler von Löwenhalt als Satiriker und die Straßburger Tannengesellschaft. -III. Johann Michael Moscherosch: Werk und sozialer Ort: 11. Moscherosch und die Sprachgesellschaften des 17. Jahrhunderts. Aspekte des barocken Kulturpatriotismus. - 12. Alchemie und späthumanistische Formkultur: Der Straßburger Dichter Johannes Nicolaus Furichius (1602--1633), ein Freund Moscheroschs. - 13. Johann Michael Moscherosch in den Jahren 1648--51. Die Briefe an Johann Valentin Andreae (mit einer Aufstellung der bisher bekannten Korrespondenz Moscheroschs). - 14. Kombinatorisches Schreiben ->Intertextualität< als Konzept frühneuzeitlicher Erfolgsautoren (Rollenhagen, Moscherosch). - 15. Der Satyr und die Satire. Zu Titelkupfern Grimmelshausens und Moscheroschs. - 16. Eine vergessene konfessionspolitische Schrift von J.M. Moscherosch. - 17. Zwischen Freier Reichsstadt und Absolutistischem Hof. Lebensräume Moscheroschs. - 18. Der Dreißigjährige Krieg aus der Sicht Moscheroschs und Grimmelshausens. - 19. Die pommersche Herrschaft in Finstingen (Fénétrange) in Lothringen. - 20. Moscheroschs sprachhistorische Notizen zur alt- und mittelhochdeutschen Literatur. - 21. Die Lyrik Johann Michael Moscheroschs. -IV. Zur Spätzeit der elsässischen Satiretradition: 22. Wolfhart Spangenberg (geb. 1567) in Straßburg und Buchenbach. Nachträgliches zur Werkausgabe. - 23. Mehr als nur Übersetzer: Georg Friedrich Messerschmid (ca. 1595--1635). -V. Zur Wirkungsgeschichte: 24. Nachwirkungen der Satire-Auffassung Fischarts im 17. Jahrhundert. - 25. Moscherosch und Grimmelshausen im Urteil Tiecks und Eichendorffs. Ansätze für eine vergleichende Rezeptionsforschung.
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