Beschreibung
Neun Literaturwissenschaftler und ein Theologe haben sich aus Anlaß des 60. Geburtstags von Hans-Georg Kemper zu einem Austausch über "Hermetik" versammelt - und damit über ein Phänomen, das sichper definitionem jedwedem Zugriff entzieht. Um so spannender ist es, den Filiationen der in der frühen Neuzeit aus der Theologie in die Poesie "ausgewanderten" hermetischen Tradition nachzuspüren: in Texten vor allem des 18. und, scheinbar einem ganz anderen Paradigma von "hermetisch" folgend, des 20. Jahrhunderts, wobei jedoch vielfältige Rück- und Vorgriffe (von biblischer Zeit bis ins 21. Jahrhundert) hinter einer vermeintlich klar zäsurierten Begriffsgeschichte komplexe Verschränkungen kenntlich werden lassen.
Inhalt
Inhalt:Bernhard Greiner, Archäologie der Hermetik. Geschichten des Turmbaus zu Babel (Genesis 11, Kafka, Benjamin). -Hans Schneider, Das »Platonisch-hermetische Christenthum«. Ehre Gott Daniel Colbergs Bild des frühneuzeitlichen Spiritualismus. -Carsten Zelle, Der "Freund des Vergnügens". Zu den dichterischen Anfängen Johann Arnold Eberts in Hamburg. -Christian Soboth, Die Alchimie auf dem Abtritt. Johann Salomo Semler und die hermetische Kehrseite der Neologie. -Burkhard Dohm, »Aussichten in die Ewigkeit.« Johann Kaspar Lavater und die Hermetik im Kontext von Pietismus und Aufklärung. -Jürgen Brummack, Natürliche Magie, Magnetismus, Alchemie: Über Jean Pauls »Komet«. -Uwe-K. Ketelsen, Auch ein Kapitel aus der Geschichte des Hermetismus: Ein Schleichweg aus den Zumutungen des Modernisierungsprozesses. -Gerhard Kurz, Hermetismus. Zur Verwendung und Funktion eines literaturtheoretischen Begriffs nach 1945. -Cornelia Blasberg, »Nichts als die Wirklichkeit von Worten.« Auschwitz und die Hermetik der (literarischen) Zeugenaussage. -Klaus Vondung, Hermetik im Cyberspace.
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