Beschreibung
In Werken der Kunst kann Grau die Abwesenheit von Farbe sein oder selbst eine Farbe, ein Nullpunkt der Malerei oder ihre Summe. Es ist zugleich ein Mittel der (Material-)Imitation und der Abstraktion, ein Modus der Reflexion und ein Medium der Darstellung von Wirklichkeit. Dabei ist die Graumalerei nicht auf das Mittelalter oder das 20. Jahrhundert (etwa bei Jasper Johns, Cy Twombly oder Gerhard Richter) beschränkt. Sie ist ein obligates und immer wieder aktualisiertes Phänomen künstlerischen Schaffens, dessen Wurzeln auf die Antike zurückgehen und das deswegen auch vor dem Hintergrund dieser Tradition und im gattungs- und epochenübergreifenden Zusammenhang wahrgenommen werden muss.
Autorenportrait
Magdalena Bushart, Technische Universität, Berlin; Gregor Wedekind, Johannes Gutenberg Universität, Mainz.