Beschreibung
Der Begriff "Narrativität" tritt heute als ein Modewort in Erscheinung, das sogar Einzug ins Feuilleton gehalten hat. Im Kontext der Philosophie des 20. und 21. Jahrhunderts kann der Mensch als narratives Wesen bestimmt werden. Erzählung dient hier nicht allein als Inbegriff einer Gesamtheit von Sinnbildungen, sondern vor allem zur Kennzeichnung des wirklich Menschlichen. Das narrative Selbst gibt nicht nur auf die Frage nach dem Menschen eine Antwort, sondern ist auch grundlegend für die Beantwortung der Frage nach dem Tunsollen des Menschen. Und es wird sichtbar, dass die "Form der Erzählung" die Art und Weise des Verstehens der eigenen Handlungen und die der anderen sein kann. Die Klärung der Bedeutung von Narrativität im Spannungsfeld von Ethik und deren lebenspraktischem Bezug steht in systematischer Hinsicht allerdings noch aus. Der vorliegende Band leistet einen wichtigen Beitrag zur Klärung dieses Defizits, indem er Grundlagen, Grundpositionen und Anwendungen einer narrativen Ethik vorstellt.
Inhalt
I. Grundlagen 1. Das narrative Selbst (Wolfgang Kraus) 2. Erzählung/Narration (Norbert Meuter) 3. Handlung (Laszlo Tengelyi) 4. Narrative Zeit und Geschichte/Lebensgeschichte (Dieter Thomä) 5. Menschliche Erfahrung (Kurt Röttgers) II. Grundpositionen 1. Aristoteles (Klaus-Dieter Eichler) 2. Walter Benjamin (Sven Kramer) 3. Wilhelm Schapp (Thomas Rolf) 4. Alasdair MacIntyre (Karen Joisten) 5. Paul Ricoeur (Peter Welsen) III. Anwendungen 1. Narrative Ethik (Dietmar Mieth) 2. Technologie-Ethik (Peter Kemp) 3. Theologische Ethik (Johannes Fischer) 4. Bioethik (Haker Hille) 5. Ökologische Ethik (Dietmar Hübner) 6. Hermeneutische Ethik (Jean Greisch) Anhang: Kommentierende Bibliographie (Nicole Thiemer)
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