Beschreibung
Thomas, Mehdi und Louise kennen sich seit ihrer Kindheit. Damals war Les Verrières ein unerschöpflicher Spielplatz. Heute sind sie erwachsen, ihr Viertel ist verfallen und für einen Sommer wird die Fabrik zum Mittelpunkt ihres Lebens. Die Fabrik, in der ihre Väter viele Jahre lang geschuftet haben und in der Thomas und Mehdi gerade erst eingestellt wurden. Die Fabrik steht im Mittelpunkt von Louises Dissertation über Grenzarbeiter zwischen Frankreich und der Schweiz. Die Kinder aus der Unterschicht sehnten sich früh nach einem besseren Leben. Sie finden sich in einer keimfreien Welt wieder, die noch gewalttätiger ist als die ihrer Eltern. Dort gibt es keine Arbeiter mehr, sondern Operateure, und die Maschinen glänzen in seltsamer Schönheit. Thomas Flahauts grosses Fresko über die Macht und Zerbrechlichkeit des sozialen Erbes ist der Roman einer Generation mit ihren Träumen, Hoffnungen und Enttäuschungen. Das Buch hat 2022 die Auszeichnung Roman des Romands erhalten.
Autorenportrait
Thomas Flahaut wurde 1991 in Montbéliard geboren. Er hat in Strassburg Theaterwissenschaften studiert, ist in die Schweiz übersiedelt und hat am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel Literarisches Schreiben studiert. Er schreibt Drehbücher und ist Mitbegründer des schweizerischen Kollektivs »Hétérotrophes«. Sein erster Roman »Ostwald« (2018) handelt von zwei Brüdern, die sich nach einer Nuklearkatastrophe eine neue Zukunft erfinden müssen. »Sommernächte«, von der Fondation Leenaards gefördert, ist sein zweiter Roman, der 2022 mit dem Prix du Roman des Romands ausgezeichnet wurde.