Beschreibung
Ein Bergdorf im romanischsprachigen Graubünden der 1960er-Jahre. Andrea, eine junge Eingeheiratete aus dem Unterland, versucht den seltsamen Bann um die alte Urschla zu brechen, "die Stumme", wie sie von den Einheimischen nur genannt wird. Jeder weiss, wann sie ihre Sprache verloren hat, doch um das Warum hat sich ein Mantel aus Schweigen, Unwissenheit und Gerüchten gelegt. Um herauszufinden, was am Tag des Unglücks vor vielen Jahren tatsächlich geschehen ist, wagt Andrea Opposition gegen die ungeschriebenen Regeln einer dörflichen Gemeinschaft und bricht damit auch die Gesetze, die in der Familie ihres eigenen Mannes gelten.
Die Frau komme zu kurz in der von Männern dominierten rätoromanischen Literatur, findet Leontina Lergier-Caviezel. Ihre Romane sollen dieses Missverhältnis ein Stück weit ausgleichen, mit Frauenfiguren aus Frauenschreibhand. In dieser Hinsicht ist Hinter dem Gwätt 2018 unter dem Originaltitel "Davos ils mugrins" erschienen eine logische Fortsetzung ihrer bisherigen literarischen Arbeit, denn auch in ihrem jüngsten Roman spielen Frauen die letztlich zentralen Rollen.
Mit HINTER DEM GWÄTT liegt nun erstmals ein Roman von Leontina Lergier-Caviezel in deutscher Übersetzung vor.
Übersetzt aus dem Surselvischen hat Jano Felice Pajarola aus Cazis.
Autorenportrait
Leontina Lergier-Caviezel (1956) ist in Vrin in der Val Lumnezia aufgewachsen und lebt heute mit ihrem Mann in der Nähe von Bern.
Sie hat Erzählungen und Gedichte in ihrer Muttersprache Sursilvan in verschiedenen rätoromanischen Reihen veröffentlicht und schreibt regelmässig Kolumnen für die Tageszeitung "La Quotidiana". Ihr erster Roman "Romana" ist 2006 erschienen, 2011 folgte "Nus duas". Mit "Davos ils mugrins" (2018, erschienen bei Chasa Editura Rumantscha, deutsch: HINTER DEM GWÄTT) liegt nun erstmals ein Roman von Leontina Lergier-Caviezel in deutscher Übersetzung vor.
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