Beschreibung
Seinen Schwalbensommer stellt sich der Ich-Erzähler Thomas eigentlich anders vor, wenn er sich hin und wieder dem Betrachten der Schwalben am Himmel hingibt. Als Schwalbe, wie Fussballer sie zum Punkteholen produzieren, erlebt er das Verhalten seines Freundes Brazzo. Und damit beginnt sein Absturz. Die beiden Freunde leben in der Provinz. Nicht in der tiefen, meint Thomas, sondern in deren Hauptstadt. Und darauf ist er schon ein wenig stolz. Doch das ändert nichts am leisen Trübsinn, den er nur in wenigen Glücksmomenten vergisst. Unglück in der Liebe vergällt ihm den anfänglich vielversprechenden Sommer der Fussballweltmeisterschaft 2018. Dass dieses Ungemach aber eher komisch als tragisch wirkt, erreicht Béla Rothenbühler, indem er seinen Protagonisten als unzuverlässigen Erzähler immer leicht neben den Dingen und Begebenheiten her räsonieren lässt. Die daraus entspringende ironische Distanz verstärkt er durch die deutliche Markierung des Vokalismus in der Luzerner Mundart. Ein Luzernroman? Unbedingt! Aber für Menschen aller Hauptstädte und Provinzen. Dem Autor gelingt ein humorvoller und einfallsreicher Roman über verpassten Fussball, verpasste Liebe und verpasste Freundschaft, kurz: über eine heutige Lost Generation, die ihre Verlorenheit nicht ganz ernst nimmt.
Autorenportrait
Geboren 1990 in Reussbühl, freischaffender Dramaturg, Bühnenautor, Sänger, Ghostwriter, Gitarrist, Fundraiser, Kulturkomissionsmitglied, Songwriter, Lyriker, Produzent sowie ehrenamtlicher Lektor des Deutsch-Lehrmittels einer amishen Gemeinde im Bundesstaat Indiana. Seit 2016 Teil des freien Theaterkollektivs Fetter Vetter & Oma Hommage. Zudem Gitarrist, Sänger und Songwriter der Band Mehltau und Songtexter für Hanreti.