Beschreibung
WIR DULDEN NOCH VIEL ZU VIEL
„Mein Sohn war tot. Mein Tag begann mit Angst, mit Angst endete er. Ich spürte genau, wenn jemand nur dachte: Sie ist doch selbst schuld oder zynisch sagte: Tja, das wussten Sie doch vorher, hätten Sie mal keinen Ausreiseantrag gestellt …“
Das Jahr 1983 ist der Höhepunkt des Widerstands in Jena. Immer mehr Menschen stellen Ausreiseanträge und bezahlen einen hohen Preis dafür, so auch Monika Lembke. Ihr Sohn wird in der Schule schikaniert, er bekommt mit 16 Jahren einen PM 12 und nimmt sich schließlich im März des Jahres das Leben! Die Autorin wird stigmatisiert, es folgen endlose Verhöre durch die Staatssicherheit, ihre Ausreiseanträge werden immer wieder abgelehnt. Sie weiß, das muss endlich ein Ende haben!
„Ich hatte eine Idee: Wir stellen uns auf einen Platz, da werden wir schon Aufmerksamkeit erreichen …“
Das Buch ist ein außergewöhnliches Zeitdokument, in dem die Autorin die Mechanismen des Machterhalts und die Feindbilder in der DDR-Diktatur beschreibt. Sie schildert die Bedeutung des Weißen Kreises als eine neue Form des widerständigen Verhaltens und analysiert, wie sich die Ausreisebewegung zum politischen Sprengstoff für das SED-
Regime entwickelt.