Beschreibung
Gentechnik und Kognitionswissenschaften, Molekularbiologie und Life Sciences dominieren heute zu weiten Teilen die Forschungslandschaft. Im Mittelpunkt stehen Fragen der technischen und künstlichen Reproduktion genuin menschlicher Fähigkeiten wie Intelligenz oder Sprache. Die tiefgreifenden Technisierungsprozesse der letzten fünfzig Jahre haben dazu geführt, dass sich die Technik nicht mehr nur auf Produktionstätigkeiten und deren Ergebnisse konzentriert, sondern längst die Lebensformen an sich betrifft. Die Praktiken der Technisierung dringen in einen Bereich ein, in dem menschliche Natur und Conditio humana nicht mehr scharf zu trennen sind. Zum ersten Mal in der Moderne haben sich Naturwissenschaften und philosophische Anthropologie also ein und demselben Gegenstand zu widmen: der Gesamtheit jener spezifischen Fähigkeiten, die das Menschliche am Menschen ausmachen. Dem italienischen Philosophen Massimo De Carolis ist es darum zu tun, den ewigen Kommunikationsmangel zwischen Philosophie und Wissenschaft aufzuheben und mit einem reduktiven Technikbegriff aufzuräumen. 'Das Leben im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit' entwickelt eine revidierte Theorie der Technisierung, die ein Licht auf den Sinn der Gegenwart wirft und der scheinbar überholten Idee, unsere Epoche ließe sich als das 'Zeitalter der Technik' definieren, erneut Aktualität verleiht.
Autorenportrait
Massimo De Carolis lehrt Philosophie an der Universität Salerno. Er verfasst regelmäßig Beiträge für Il Manifesto und ist Mitbegründer der Zeitschriften »Luogo comune« und »Forme di vita«.
Leseprobe
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