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Von Kühen, Fachkräften und Kapital

Persönliche Netzwerke, schweizerische Diplomatie und Entwicklungshilfe in Bhutan und Vietnam seit 1945

Erschienen am 28.06.2016
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783034013154
Sprache: Deutsch
Umfang: 236
Format (T/L/B): 22.0 x 15.0 cm
Auflage: 1. Auflage

Beschreibung

Bhutan und Vietnam wurden aus unterschiedlichen Gründen prominente Partnerländer der schweizerischen Entwicklungshilfe. Am Beispiel Bhutans zeigt der Autor auf, wie wichtig private philanthropische Kontakte in der Frühphase der Entwicklungshilfe waren, so etwa die ausgesprochen freundschaftlichen Beziehungen zwischen der Zürcher Unternehmerfamilie von Schulthess und dem bhutanesischen Königshaus. Detailreich wird die Geschichte zwischen den zwei Kleinststaaten nachgezeichnet, in welcher schweizerische Praxis und Traditionen die ersten Entwicklungsaktivitäten prägten. Im Fall von Vietnam verlangsamte der Kalte Krieg und die antikommunistische Haltung der schweizerischen Regierung die Aktivitäten der Schweiz stark, nur wenige Projekte mit dem sozialistischen Vietnam wurden lanciert. Erst in den 1990er Jahren, als sich Vietnam wirtschaftspolitisch öffnete und für den schweizerischen Markt interessant wurde, setzte eine intensivere technische Entwicklungshilfe ein. Das Buch macht deutlich, wie sich westliche und nichtwestliche Akteure bemühten, einen passenden Weg zur Modernisierung und Weltmarktanbindung der beiden asiatischen Staaten zu finden.

Autorenportrait

An Lac Truong Dinh hat an der Universität Basel Geschichte und Soziologie studiert. Er gewann 2012 den 'Prix Média' der Akademie der Wissenschaft Schweiz für gelungene Wissensvermittlung.

Inhalt

Einleitung 1 Geld, Adel und Intrigen: Familiennetzwerke als Wegbereiter der Entwicklungshilfe, 1948–1972 Transnationale Familien Stadtzürcher Bürgertum Internationale unternehmerische Tätigkeiten Bhutanesischer Adel Bhutanreisen der Patrizierfamilie von Schulthess Die Dorji-Affäre Westliche Erneuerungen gegen Tradition Anlehnung an Indien Freundschaft und Beratungstätigkeit 2 Zögerliche Schweiz: Diplomatie und Entwicklungspolitik im Zwist, 1960–1985 Schweiz – Vietnam 1961–1985 Schreckgespenst Vietnam Das verlorene Rennen um «Gute Dienste» Anerkennung Nordvietnams 1971 Ja zu humanitärer, nein zu bilateraler Hilfe Einstellung der Hilfe nach dem Einmarsch in Kambodscha Schweiz – Bhutan 1960–1983 «When India sneezes, Bhutan catches a cold» Das erste DftZ-Projekt in Bhutan Bhutan – «indisches Jagdgebiet» Aufnahme diplomatischer Kontakte 3 Rassismus und Rückständigkeit: Repräsentationen im Entwicklungsdiskurs Rassismus Vorurteile und Diskriminierung Koloniale Ursprünge Rückständigkeit Mittelalter Chronozentrismus Konstruierte Isolation Modernisierungsbemühungen Analogien zwischen der Schweiz und Bhutan Überlegenheitsdenken 4 Von Kühen und Robinson Crusoes: Private Ansätze einer Entwicklungshilfe in Bhutan, 1964–1974 Private schweizerische Entwicklungsversuche Käsephantasmen Kuhpatenschaften als Grundstock der schweizerischen Projekte Die Gründung der Stiftung Pro Bhutan Alltag der «modernen Robinson Crusoes der Entwicklungshilfe» Die guten «Praktiker» Trial-and-Error auf schweizerische Art Wandel bäuerlicher Praktiken 5 Vom Schreckgespenst zum Musterschüler: Wie Vietnam Schwerpunktland wurde, 1986–2000 Analogiebildungen Asiatische Entwicklungskonzeptionen Vielfältige Beziehungen zwischen Vietnam und dem Westen Die Demokratische Republik Vietnam (1945–1976) Sozialistische Republik Vietnam Schweizerische Beobachtungen rund um «doi moi» Markt anstatt Marx – der Reformprozess in den neunziger Jahren Vietnamesische Entwicklungskonzeptionen «Musterschüler in Sachen Marktwirtschaft» Vietnam als Schwerpunktland Schweiz – Vietnam: eine Partnerschaft? Neues Selbstverständnis des einstigen Entwicklungslandes Exkurs: Menschenrechtsdialog und Swissness, 1993–2013 Resümee

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