Beschreibung
Um die Jahrtausendwende war oft vom neoliberalen Subjekt zu lesen, dass sich freiwillig selbst ausbeutet. Die Debatte daru¨ber ist mittlerweile abgeebbt, aber das Phänomen existiert immer noch. Timo Hinze fragt sich deshalb: Wie kann man etwas - in dem man selber lebt - sichtbar machen? Welche Macht treibt mich zum Handeln? In einer ungestu¨men, geradezu wilden Collage aus Texten von Deleuze u¨ber Marx, Weber bis zu Internetblogs entwickelt er den Begriff der flu¨ssigen Fabrik: die leidenschaftliche Bindung des Individuums an seine Erwerbsarbeit, die aus dem räumlichen Gefu¨ge der fordistischen Fabrik herausgeschwappt ist und sich im Leben ausgebreitet hat. Die flu¨ssige Fabrik sind Ströme der Leidenschaft und des Wu¨nschens - jenseits von konkreten Orten wie dem Werksgelände. Hier herrscht eine Art unsichtbare innere Macht, die das Individuum zur Produktion treibt - oft bis an den Rand des Erträglichen.