Beschreibung
H.-J. Härtels Dissertation unterscheidet sich von den meisten ihr vorangegangenen Feofan-Studien grundlegend dadurch, dass hier nicht nur bestimmte Äußerungen des Nowgoroder Erzbischofs jeweils zur Stützung des von ihm entworfenen Bildes herangezogen werden, sondern das gesamte Schrifttum Feofans vorurteilslos daraufhin überprüft wird, inwieweit es vom byzantinischen Erbe und der orthodoxen Überlieferung her verstanden werden kann. Durch sachkundige Auswertung der byzantinischen Forschung und eine bewundernswerte Vertrautheit mit den liturgischen Texten der Ostkirche zeigt sich der Verfasser dieser Aufgabe hervorragend gewachsen. Außerdem versteht er es glänzend, die Gestalt des Feofan Prokopovid in den ihr sowohl von der historischen Entwicklung Russlands als auch durch die gesamtorthodoxe Zeitgeschichte vorgezeichneten Rahmen überzeugend einzupassen.
(Peter Hauptmann, in: Jahrbücher für Geschichte Osteuropas, 1972)