Beschreibung
Wie weit sind Herrschaftsverhältnisse im deutschen Theater empirischer Forschung zugänglich? Ist das Theater ein Ort der ästhetisch-politischen Auseinandersetzung oder doch nur Betätigungsfeld des Kulturangestellten neuen Typs, geboren in den Werkstätten des Kulturmanagements und den Curricula des Deutschen Bühnenvereins? Wo liegen die historischen Wurzeln einer Theaterorganisation, deren autoritäres System keinem emanzipatorischen Gedanken eine Chance lässt? Die vorliegende Studie von Christoph Nix ist ein Versuch, mittels der Kritischen Theorie und der empirischen Sozialforschung der Entpolitisierung des Theaters im 21. Jahrhundert auf die Schliche zu kommen. So steht außer Zweifel: Wenn das politische Bewusstsein der Theaterakteure nicht rekonstruierbar ist, dann hat das Management einer inhaltsleeren und antidemokratischen Verbandspolitik das philosophische und emanzipatorische Zentrum des Theaters zerstört.
Autorenportrait
lehrte und forscht an Hochschulen und Universitäten in Hannover, Kassel, Berlin, Valparaiso und derzeit noch in Bremen und Bern. 1991 ging er als Assistent zu Peter Palitzsch an das Berliner Ensemble, danach wurde er Intendant an den Dreispartenhäusern in Nordhausen und Kassel. Seit 2006 leitet er das Schauspielhaus in Konstanz. Er schreibt Romane und Essays, rechts- und theaterwissenschaftliche Fachaufsätze, führt gelegentlich Regie, schreibt Theaterstücke, filmt und arbeitet besonders gerne an Theatern auf dem afrikanischen Kontinent.