Beschreibung
Die Regulierung von Nähe und Distanz ist ein Grundbedürfnis des Menschen, dessen Erfüllung unabdingbar ist für sein Wohlbefinden. Dabei geht es weder um mehr Nähe, noch um mehr Autonomie, sondern das Austarieren von beiden - in nahen Beziehungen wie auch in Teams und anderen Gemeinschaften. Wenn das gelingt, erlangen wir Sicherheit und Vertrauen in einer immer unübersichtlicheren Welt. Können wir uns zu Beginn einer Paarbeziehung etwa nicht nah genug sein, verändert sich die Nähe-Dynamik jedoch im Verlauf der Zeit und muss immer wieder neu geklärt werden. Das verlangt Austausch und Kommunikation sowie die Fähigkeit, den anderen spürend wahrzunehmen. Wer jedoch Mühe mit Abhängigkeit, Abgrenzung oder Autonomie hat, für den wird dies Austarieren zum herausfordernden Lernprozess. Dass eine gewisse Abhängigkeit zu einer nahen Beziehung dazugehört, auch wenn sie bisweilen wie Autonomieverlust wahrgenommen wird, dass in funktionierenden Beziehungen positiv erlebtes Zusammengehörigkeits- oder Wir-Gefühl entstehen können sowie Liebe und Vertrauen, sind weitere Facetten der Thematik. Sie werden von Verena Kast ebenso angesprochen, wie das Zusammenspiel von Verbundenheit und Eigenständigkeit oder die Identität als Einzelner. (Seminar im Vorlesungsstil mit Selbsterfahrungselementen) Prof. Dr. Verena Kast studierte Psychologie, Philosophie und Literatur und promovierte in Jungscher Psychologie. Sie war Professorin für Psychologie an der Universität Zürich, Dozentin und Lehranalytikerin am dortigen C.-G.-Jung-Institut und Psychotherapeutin in eigener Praxis. Seit April 2014 ist sie Präsidentin des C.G. Jung-Instituts, Zürich, Küsnacht. Seminar, Arbeitstagung der IGT "Dazugehören und sich abgrenzen", 1. - 5. 11. 2015, Lindau, ca. 407 Min. auf 1 MP3-CD