Der zweite Band der Reihe Architecture Reading Aid ist Tokio gewidmet. Hier findet man viele Gebäude berühmter Architekten wie Kenzo Tange, Sanaa oder Kazuo Shinohara. Das handlich feine Büchlein folgt ihren Spuren und erschließt dem architekturaffinen Reisenden darüber hinaus die vielfarbigen räumlichen Reize der größten und dichtesten Metropole der Welt. Anders als ein Architekturführer beschränkt sich dieses Buch jedoch nicht nur auf bekannte Gebäude. Architecture Reading Aid Tokyo erklärt auch das Leben in der Stadt durch vielfältige Beispiele charakteristischer Räume. Dieser Querschnitt durch den Alltag Tokios umfasst unter anderem die Knotenpunkte der Bahnhöfe, Restaurants, traditionelle Badehäuser und die für die Stadt typischen niedrigen Wohnnachbarschaften. Das Buch ermöglicht dem Leser so ein tiefes Verständnis Tokios als gewachsene Stadtlandschaft und als bauliche Abbildung seiner spezifischen Lebensformen. Leicht verständliche axonometrische Zeichnungen machen Gebäude sowohl für den kundigen Architekten als auch für den interessierten Laien anschaulich. Fotos zeigen die Atmosphäre der Orte, und kurze Texte liefern den notwendigen kulturellen Verständnishintergrund.

Niklas Fanelsa ist Gründer des Architekturbüros Atelier Fanelsa in Berlin und Gerswalde und seit 2019 Emerging Curator am Canadian Center for Architecture in Montreal. Marius Helten ist Architekt und seit 2019 als DAAD Sprache & Praxis Stipendiat in Tokio. Leonard Wertgen ist Architekt und wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet Gebäudekunde und Entwerfen an der TU Berlin. Zusammen mit Björn Martenson veröffentlichten sie 2015 bereits den von der Stiftung Buchkunst ausgezeichneten Band Architecture Reading Aid – Ahmedabad, Ruby Press, 2015.